• 30.08.2009 20:22

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Horner erwartet spannenden Vierkampf

Obwohl in Spa-Francorchamps mehr möglich gewesen wäre als Platz drei, glaubt Red-Bull-Teamchef Christian Horner den WM-Kampf nicht verloren

(Motorsport-Total.com) - Als Jenson Button heute in Spa-Francorchamps von Romain Grosjean abgeschossen wurde und aus seinem Brawn-Mercedes aussteigen musste, eröffnete sich dem Red-Bull-Team die einmalige Chance, viele Punkte auf den WM-Leader aufzuholen. Doppelt groß war diese Chance, als Rubens Barrichello seinen Start völlig verhaut hatte.

Titel-Bild zur News: Christian Horner

Christian Horner glaubt, dass in der Weltmeisterschaft noch alles offen ist

Doch mehr als ein dritter Platz für Sebastian Vettel war unterm Strich nicht drin: "Jenson ist ausgeschieden und wir haben ihm sechs Punkte ausgenommen. Natürlich hätten wir ihm gerne noch mehr abgenommen, aber das Wichtigste ist, dass wir dieses Wochenende ein sehr gutes Auto hatten", analysiert Teamchef Christian Horner. "Vor allem der kurvenreiche Mittelsektor lag uns wirklich sehr gut."#w1#

Schlechtes Qualifying, starkes Rennen

Vettel arbeitete sich nach dem schlechtesten Qualifying der Saison durch einen langen ersten und zweiten Stint bis auf Platz drei nach vorne. Im Finish machte er sogar Jagd auf Kimi Räikkönen und Giancarlo Fisichella, angreifen konnte er die beiden aber nicht mehr. Horner: "Schade, dass er sich nicht weiter vorne qualifiziert hat. Dafür musste er im ersten Stint bezahlen, denn im zweiten und dritten Stint war er das schnellste Auto. So gesehen glaube ich, dass wir aus dem achten Startplatz das Beste gemacht haben."

"Alles ist offen. Es gibt vier Jungs, die sich bis zum Ende der Meisterschaft ein heißes Rennen liefern werden." Christian Horner

In der Weltmeisterschaft fehlen Vettel nun 19, Mark Webber 20,5 Punkte auf Button. Horner erwartet einen spannenden Titelkampf: "Alles ist offen. Es gibt vier Jungs, die sich bis zum Ende der Meisterschaft ein heißes Rennen liefern werden. Unsere beiden Fahrer sind noch mittendrin - und Rubens hat in Valencia und hier auch zehn Punkte aufgeholt. Er muss also auch optimistisch sein. Ich glaube, dass alle vier Weltmeister werden können."

Webber lag heute nach der ersten Runde schon an fünfter Stelle und kurzzeitig sogar effektiv Vierter, als er in der Boxengasse haarscharf vor Nick Heidfeld losgelassen wurde. Doch die Situation war so eng, dass die Rennkommissare dem Australier dafür eine Durchfahrstrafe aufbrummten. Später konnte er nicht mehr in die Vergabe der vorderen Ränge eingreifen. Am Ende wurde Webber nur Neunter und fiel in der Gesamtwertung auf Platz vier zurück.

Ärger über die Rennkommissare

"Es war eine sehr enge Situation", sagt Horner. "Wir fuhren gegen Heidfeld und wir wussten, dass es eng werden würde. Wenn ein anderes Auto die Boxengasse hochfährt, ist es sehr schwierig, eine solche Entscheidung zu treffen. Ich habe schon erlebt, dass jemand bei brenzligeren Situationen glimpflicher davongekommen ist. Aber gut, so ist es eben. Die Rennleitung hat entschieden, dass wir ihn gefährlich losfahren haben lassen. Das hat uns Punkte gekostet."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Belgien, Sonntag


Trotzdem: "Wenn man den Durchschnitt der vergangenen vier, fünf Rennen nimmt, dann spricht der Trend eher für uns als für Brawn. Wir waren schon mal 45 Punkte hinten. Jetzt sind wir viel näher dran." Auch für das nächste Rennen ist Horner nicht allzu pessimistisch: "Monza ist eine Powerstrecke. Die Fahrer mit KERS werden dort stark sein. Wir werden weniger Anpressdruck fahren, aber es gibt schon ein paar schnelle Kurven. Ich glaube, dass wir es auch dort mit den Brawns aufnehmen können."

Weitere Renault-Motorschäden hat Red Bull an diesem Wochenende nicht erlitten. Das bei Webber gewechselte Aggregat kann wiederverwendet werden und auch bei Vettel gab es keine weiteren Defekte: "Es ist alles nach Plan gelaufen", sagt Horner. "Natürlich ist das ein Faktor, aber wir haben am Freitag ein paar Kilometer eingespart. Weitere Motorschäden können wir uns bei Sebastian jedoch nicht mehr leisten, das ist klar."

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