• 27.01.2006 19:21

  • von Marco Helgert

Hondas Neuentwicklung sorgte für zufriedene Gesichter

Nach den ersten Testtagen des neuen Honda RA106 herrscht im Honda-Lager und vor allem bei den Piloten große Zuversicht

(Motorsport-Total.com) - Dass Honda alles daran setzen würde, in der Formel 1 wieder an vergangene, glorreiche Zeiten anzuknüpfen, erkannte man bei der Präsentation des Honda RA106 - dem ersten Honda-Werksauto seit 1968 - auch daran, dass gleich zwei Boliden in Barcelona verfügbar waren. Noch am Tag der Präsentation nahmen Jenson Button und dessen neuer Stallgefährte Rubens Barrichello die Arbeit auf.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button glaubt an das Potenzial des Honda neuen RA106

Nach zwei Testtagen und Stunden des Wartens auf besseres Wetter am Freitag zogen Team und Fahrer ein überaus positives Fazit der ersten Versuche. Die Rundenzeiten des neuen Autos waren von Beginn an konkurrenzfähig, dabei, so Button und Barrichello einhellig, stecke noch viel mehr Potenzial im Auto, das nun nach und nach freigelegt werden soll. Bisher kratzte man im Bereich der Verfeinerungen erst an der Oberfläche, im Mittelpunkt standen vielmehr grundlegende Tests.#w1#

"Es war großartig, das neue Auto in dieser Woche erstmals zu fahren, speziell, weil wir zwei neue Chassis zur gleichen Zeit fertig hatten", freute sich Barrichello, der so seinem Teamkollegen nicht dabei zusehen musste, wie er im neuen Auto fährt. "An den zwei Tagen hier lief es gut, das Auto war zuverlässig und die Arbeiten am Setup entwickelten sich gut, aber es gibt dennoch noch viel Entwicklungsarbeit zu erledigen."

Button lobt die Grundschnelligkeiten des Honda RA106

"Nach dem Launch waren wir natürlich ganz aufgeregt, zwei Autos auf den Kurs zu bringen", so Button. "Alles lief glatt und wir konnten an den beiden Tagen viele Runden drehen. Wir fuhren die Autos ein, arbeiteten hauptsächlich an der Zuverlässigkeit, aber auch daran, ein ordentliches Setup zu finden. Noch haben wir das Ende nicht erreicht, aber die frühe Pace des Autos ist gut. Wichtiger ist aber das Tempo bei den Longruns, und das haben wir auch. Es waren also gute zwei Tage für mich und ich kann es nicht erwarten, wieder in das Auto zu steigen."

Zum Zuschauen verdammt war Testfahrer Anthony Davidson, der am Freitag in den Honda RA106 steigen sollte. Nächtlicher Schnee, klirrend kalte Temperaturen und einsetzender Regen machten einen Test aber unmöglich. "Das war schade, denn ich habe mich darauf gefreut herauszufinden, wie sich das neue Auto anfühlt", so der Engländer, der nur eine Installationsrunde begann, in der dritten Kurve wegen der geringen Haftung aber abflog. "Aber lange muss ich ja nicht warten, denn wir testen in der nächsten Woche in Valencia."

Von einem "sehr erfolgreichen Test des neuen Honda RA106" sprach Testchefingenieur Mark Ellis. "Leistung und Zuverlässigkeit waren von Anfang an extrem ermutigend. Außerdem haben wir die Zeit an der Strecke genutzt, um Gebiete aufzuspüren, auf denen wir die Gesamtleistung schnell verbessern können."

"Es war aufregend, nach fast 40 Jahren ein 100-prozentiges Honda-Team zum ersten Mal an der Strecke zu erleben", schwärmte Shuhei Nakamoto, Chefingenieur von Honda Racing Development. "Der Motor war so zuverlässig wie schon im Konzeptauto, was für den Rest des Jahres ein gutes Zeichen ist. Wir haben eine gute Grundlage und werden uns so schnell es geht in den kommenden Tests verbessern."