Hondas Motorentaktik geht in Flammen auf

Nur etwas mehr als 50 Kilometer legte das Honda-Team am ersten Tag in Monza zurück, weil der neue 2007er-Motor gleich zweimal in Flammen aufging

(Motorsport-Total.com) - In den beiden WM-Wertungen hat das Honda-Team nicht mehr allzu viel zu verlieren, also entschloss sich die Truppe aus dem britischen Brackley, aufgrund des Homologierungszeitpunkts der V8-Motoren für die nächsten Jahre in der Finalphase der Saison noch einmal jedes nur erdenkliche PS herauszuholen - ein Schuss, der zumindest heute in Monza ordentlich nach hinten losging.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Feuerwerk powered by Honda: Anthony Davidson heute im Training in Monza

Testpilot Anthony Davidson musste seinen RA106 im ersten Freien Training schon nach nur zwei, im zweiten dann nach acht Runden abstellen, womit er eine Gesamtdistanz von nur etwas mehr als 50 Kilometern zurücklegte. Der Brite hatte in seinem Heck bereits den 2007er-Honda-Motor, dessen Premiere bewusst vorgezogen wurde. Allerdings scheint das an 20.000 Umdrehungen pro Minute kratzende Aggregat noch bei weitem nicht ausgereift zu sein.#w1#

"Die heutigen Probleme", erklärte Davidson, "sind enttäuschend, aber das Auto ist konkurrenzfähig und wir haben ja viele Daten vom Test vergangene Woche. Auf jeder anderen Strecke wäre so ein Tag von den Daten her ein Problem gewesen, aber hier haben wir eine gute Basis und das Auto fühlte sich gut an. Wir müssen aber noch den Ausgang der Untersuchungen der Defekte abwarten, um für den Rest des Wochenendes etwas vorhersagen zu können."

"Die Motorschäden kamen total unerwartet." Gil de Ferran

Sportchef Gil de Ferran sprach von einem "offensichtlich schwierigen" Tag: "Die Motorschäden kamen total unerwartet, daher entschieden wir uns, mit den Rennautos nicht auf die Strecke zu gehen, ehe wir nicht mehr wissen. Kein idealer Auftakt, denn wir konnten kaum Daten sammeln, aber zum Glück können wir ja auf die Erfahrungen des Tests zurückgreifen. Wir freuen uns auf einen hoffentlich besseren Samstag", gab der Brasilianer zu Protokoll.

Honda war immerhin schlau genug, die beiden Stammfahrer morgens nicht auf die Strecke zu schicken, denn als bei Davidson am Nachmittag auch der zweite Motor platzte, war klar, dass die neuen V8-Triebwerke die Renndistanz wohl kaum überstehen können. Da Jenson Button und Rubens Barrichello nun jedoch noch keine einzige Runde zurückgelegt haben, können ihre Mechaniker straffrei die bewährten 2006er-Motoren einbauen.