• 08.09.2002 09:29

Honda zum 35-jährigen Jubiläum mit neuer Motorversion

Honda stellt seinen Teams rechtzeitig zum 35-jährigen Siegjubiläum in der Formel 1 einen besseren Motor zur Verfügung

(Motorsport-Total.com) - Die 15. Runde der Formel-1-Weltmeisterschaft 2002 führt Honda und seine Partnerteams Jordan-Honda und BAR-Honda zum Großen Preis von Italien nach Monza. Aufgrund seiner Hochgeschwindigkeitseigenschaften gelten auch bei diesem Kurs die üblichen Einschränkungen bei Testfahrten für die Formel-1-Teams, die verhindern sollen, dass Teams weniger als 28 Tage vor einem Rennen Testfahrten auf einer Rennstrecke durchführen.

Titel-Bild zur News: Frontflügel des Jordan EJ12 mit Honda-Logo

Honda bietet seinen Teams in Monza mehr PS an

Diese Einschränkung wurde aus Sicherheitsgründen aufgehoben. BAR-Honda und Jordan-Honda trafen vorige Woche in Monza ein, um ihre Fahrzeuge für die Fahrt auf diesem anspruchsvollen und historischen Kurs abzustimmen. Bei dieser Strecke lag der Schwerpunkt schon immer auf der Motortechnik und der Leistung, und hier hat Honda in der Vergangenheit manchen Sieg errungen.

Und tatsächlich feiert Honda in diesem Jahr das 35-jährige Bestehen seines ersten Rennerfolges in Europa. Im September 1967 erschien Honda in Italien mit einem neuen Fahrwerk, dem RA300, das mit einem aktualisierten 2993 ccm RA273E V12-Motor bestückt war. Obwohl der neue Honda nur sehr kurz in Goodwood (Großbritannien) getestet worden war, kam John Surtees schon vom Start an gut weg und fuhr die ersten Runden in einer Gruppe, die direkt hinter den führenden Jim Clark und Jack Brabham lag.

Als das Rennen jedoch in die Endphase kam, blieb Clarks Lotus ohne Treibstoff stehen, und Surtees, der den Honda-Motor bis 12.000 U./Min. drehte, nahm die Verfolgung von Brabham auf. In der letzten Kurve nutzte der Engländer die ganze Leistung des RA300 und zog an seinem Gegner vorbei. Er war nur 0,2 Sekunden schneller und fuhr das schnellste Rennen der Saison 1967.

In den Jahren nach dem famosen Sieg von Surtees hat Honda noch fünf weitere Mal den Großen Preis von Italien gewonnen: 1986/1987, Nelson Piquet (Williams-Honda); 1989 Alain Prost (McLaren-Honda) und 1990/1991 Ayrton Senna (McLaren-Honda). Diese sechs Siege machen Monza ? gemeinsam mit Monte Carlo ? zur Rennstrecke, auf der Honda die meisten Siege errungen hat. Auch Hondas allererste Pole-Position wurde in Monza errungen, als Surtees während des Qualifyings für den Großen Preis von Italien 1968 die schnellste Runde fuhr - ein Rennen, das er schon gewonnen zu haben schien, bevor er von der Strecke abkam, als er einem ins Schleudern geratenen Wagen ausweichen musste.

Obwohl der neueste RA002E-Hondamotor, der die heutigen BAR- und Jordan-Fahrwerke antreibt, einige technische Gemeinsamkeiten mit dem RA273E hat, mit dem Surtees vor 35 Jahren siegte (beispielsweise sind beide Aggregate Saugmotoren in V-Form mit 3 Liter Hubraum und vier Ventilen pro Zylinder), hat sich in den vergangenen Jahren doch vieles geändert. Während der alte V12 420 PS bei 11.500 U./Min. leistete, hat sich die Formel-1-Technik so weit entwickelt, dass der heutige V10-Motor mehr als doppelt so viel PS hat und bis 18.000/Min. gedreht werden kann.

Um diese Leistung zu erzielen, arbeiten Hondas Ingenieure unermüdlich mit den modernsten Technologien - einschließlich Leichtgewicht-Materialien und den besten Elektronikkomponenten, um die Motorleistung zu optimieren. Die heute verwendeten, fortschrittlichen Fernmess-Systeme ermöglichen es den Renntechnikern nicht nur, das Verhalten des Motors zu überwachen, sondern auch viele Funktionen des V10-Motors während des Rennens noch genauer abzustimmen.

Die enormen Veränderungen, die bei der Formel Eins in den vergangenen 35 Jahren beobachtet werden konnten, unterstreichen die enormen technischen Herausforderungen, denen sich alle gegenübersehen, die am Renngeschehen beteiligt sind. Außerdem unterstreichen sie Hondas Philosophie, dass die Technik durch Rennen weiterentwickelt wird.

Shuhei Nakamoto - Leiter des Renn- und Testteams der Honda Racing Development-Abteilung: "In Monza hatten wir in der vergangenen Woche die erste Chance, die Änderungen an unserem Motor nach einem Rennwochenende und der dreiwöchigen Einschränkung zu testen. Beim Großen Preis von Italien werden wir den geänderten Motor zum ersten Mal einsetzen, und wir freuen uns schon auf die Fortsetzung unseres Kampfes, um weitere Punkte beim Rennen zu erzielen."