Honda zögert Entscheidung über Motor-Update hinaus

Ob McLaren beim Großen Preis von Kanada mit einer neuen Ausbaustufe des Honda-Motors an den Start geht, wird sich in letzter Sekunde entscheiden

(Motorsport-Total.com) - Honda will so spät wie möglich darüber entscheiden, ob beim Großen Preis von Kanada in einer Woche mit einem Motoren-Update gefahren wird oder nicht. Für McLaren wäre es das erste große Update in dieser Saison. Zwar war Fernando Alonso in Monaco zuletzt mit neuem Motor unterwegs, allerdings handelte es sich dabei um dieselbe Ausbaustufe wie zuvor. Es ging dabei vor allem um die Haltbarkeit und weniger die Leistung.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Bekommen Jenson Button und Fernando Alonso in Kanada neue Honda-Power? Zoom

"Ich hoffe, dass bald weitere Token eingesetzt werden, um einen Schritt bei der Performance zu machen", sagte der Spanier damals. Bisher hat Honda als einziger der vier Hersteller in der Formel 1 in der Saison keine seiner noch 14 zur Verfügung stehenden Token zum Einsatz gebracht. Wenn die Konkurrenz weitere Überarbeitungen an den Start bringt, sieht es für McLaren schlecht aus - insbesondere auf Powerkursen wie Kanada.

Nun will man reagieren. Honda-Chef Yusuke Hasegawa zeigte sich mit den Ergebnissen auf dem Prüfstand in Sakura zwar zufrieden. Es seien jedoch weitere Tests notwendig, bis guten Gewissens erste Token eingesetzt und das Update eingeführt werden könne, betont Hasegawa gegen 'Autosport.com'. Eigentlich sollte die Entscheidung bereits zum Ende der Woche getroffen werden, wurde nun jedoch auf wenige Tage vor dem Montreal-Rennen verschoben.

Honda-Chef will Motor-Update weiter testen

"Es gibt keine Zweifel daran, dass die Leistung in Kanada eine wichtige Rolle spielt", sagt der Honda-Chef bei 'Autosport.com'. Auf dem Stop-and-Go-Kurs hat er vor allem den Benzinverbrauch im Blick. Ein Update kann und will er jedoch noch nicht bestätigen: "Natürlich möchte ich ein paar Update einführen, aber zu diesem Zeitpunkt ist noch nichts fix", so Hasegawa eine Woche vor dem Kanada-Grand-Prix.

Das geplante Update, das in erster Linie den internen Verbrennungsmotor betrifft, sei in Sakura auf dem Prüfstand und liefere bereits einige gute Resultate, zeigt sich der Honda-Chef jedoch optimistisch. Es gehe nun vor allem darum, die neue Technologie auf ihre Standfestigkeit hin zu testen. Schließlich soll die neue Power des MP4-31 nicht zu Lasten der Zuverlässigkeit gehen.


Fotostrecke: Technik-Updates Monte Carlo

Bei der Entwicklung schielt Honda vor allem auf Konkurrent Renault. Der französische Motorenhersteller hatte beim Großen Preis von Monaco ein Antriebs-Update im Gepäck und dafür drei Token investiert. Es stand vorerst jedoch nur Daniel Ricciardo (Red Bull) und Kevin Magnussen (Renault) zur Verfügung. Ersterer hätte damit einen ungefährdeten Sieg einfahren können, wäre es nicht zu einem Fehler an der Box gekommen.

Vom Fortschritt bei Renault überrascht

Renault selbst beziffert den Fortschritt durch das neue Update auf etwa 0,5 Sekunden pro Runde, je nach Strecke. Doch schon die Steigerung in Monaco beeindruckte die Konkurrenz - nicht zuletzt Honda. "Ja, ich war überrascht", gibt Hasegawa zu. Ihn verwunderte vor allem die geringe Zahl an Token: "Wenn das Gerücht stimmt, dass sie an der Verbrennung gearbeitet haben, glaube ich nicht, dass man das mit nur drei Token machen kann."

Die neue Ausbaustufe von Renault zieht mit dem Prinzip der Vorkammereinspritzung von Mercedes und Ferrari gleich, das angeblich 35 PS mehr. In Montreal sollen davon auch Max Verstappen (Red Bull) und Jolyon Palmer (Renault) profitieren. Während Renault vor Kanada noch 21 Token zur Verfügung stehen, kann Honda noch 11 der ursprünglich erlaubten 32 Entwicklungseinheiten einsetzen.


Fotos: McLaren, Großer Preis von Monaco


Bisher verbrauchte Token 2016:
Ferrari 26 (6 verbleibend)
Mercedes 21 (11 verbleibend)
Honda 18 (14 verbleibend)
Renault 11 (21 verbleibend)

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