• 05.02.2004 15:48

  • von Fabian Hust

Honda überdenkt Formel-1-Zukunft

Im Sommer soll die Entscheidung fallen, ob Honda auch 2005 noch in der Formel 1 an den Start gehen wird oder nicht

(Motorsport-Total.com) - Die Luft für die Automobilhersteller ist in den vergangenen Jahren in der Formel 1 deutlich dünner geworden. So stehen zum Beispiel Honda mit BMW, Mercedes, Renault und Toyota gleich vier Werksteams gegenüber, die auf dem Papier gute oder realistische Chancen haben, langfristig vor den Japanern zu landen. Vor allem das Duell gegen Toyota ist brisant. Honda kann es sich eigentlich nicht leisten, in diesem Jahr gegen die doch immer noch unerfahrene Konkurrenz, die zudem ein komplett eigenes Auto einsetzt, zu verlieren.

Titel-Bild zur News: Honda-Ingenieure

Ob Honda in der Formel 1 bleibt entscheidet sich bis Juli

Bisher war der Comeback-Versuch von Honda wenig erfolgreich. Weltweit besitzt man den Ruf als der vielleicht beste Motorenbauer überhaupt, doch in der Formel 1 sorgten Motorschäden und die öffentliche Kritik der Fahrer und des Teams an den insbesondere zu schweren Aggregaten eher für einen Image-Schaden denn für eine Positiv-Werbung.#w1#

Der Vertrag mit dem BAR-Team läuft Ende des Jahres aus. Nach Aussage von Honda Racing Development Vize-Präsident Otmar Szafnauer wird noch im ersten Halbjahr die Entscheidung fallen, ob man in der Formel 1 bleiben oder sich zurückziehen wird: "Bis Silverstone wird eine Entscheidung gefallen sein", so Szafnauer gegenüber 'Autosport'. Das Rennen in Silverstone findet am 11. Juli statt.

Ob Honda die seit 2000 bestehende Partnerschaft mit BAR verlängert, wird natürlich von der Vorstellung des Teams in diesem Jahr abhängen. Bei den Wintertests konnte man bisher mit guten Zeiten überzeugen. Ob die Rundenrekorde nur der Tatsache zu verdanken sind, dass BAR im Gegensatz zu den anderen Teams die Karten komplett aufdeckte, bleibt abzuwarten.

Der neue Zehnzylinder der Japaner ist aber definitiv ein Schritt nach vorne. Auch das neue Chassis scheint mit den Michelin-Reifen hervorragend zu harmonieren, vor allem über eine Runde. Ob die Leistung jedoch im Renntrim ausreichend gut ist, bleibt ebenfalls abzuwarten. "Der Motor ist bedeutend leichter und er wird in Melbourne stärker sein als in Suzuka letztes Jahr", verspricht Szafnauer.

Trotz der Ein-Motoren-Regel will man sich also auf allen Gebieten verbessert haben und keine Abstriche in Sachen Gewicht oder Leistung hinnehmen: "Der Motor ist ein Schritt nach vorne und wir haben uns sein paar ziemlich aggressive Ziele gesetzt. Wir haben noch einen Monat, um sie zu erreichen, und ich denke, dass dies uns gelingen wird."