Honda: Nicht die Strategie hat uns schnell gemacht

Honda-Teamchef Nick Fry ist überzeugt davon, dass Jenson Button in Magny-Cours nicht nur dank seiner Strategie in die Punkte fahren konnte

(Motorsport-Total.com) - Mit dem achten Platz holte Jenson Button am vergangenen Wochenende in Magny-Cours im achten Saisonrennen den ersten WM-Punkt für Honda. Der Brite fuhr einen extrem langen ersten Stint, kam erst in der 32. Runde erstmals an die Box - also zehn Runden später als Sieger Kimi Räikkönen - und hatte anschließend keine Probleme mehr, sich in den Top 8 zu behaupten.

Titel-Bild zur News: Nick Fry und Jenson Button

Honda-Teamchef Nick Fry mit seinem Lieblingsfahrer Jenson Button

Teamchef Nick Fry wehrt sich aber gegen die von den Medien angestellte Analyse, wonach Button nur durch die Strategie vom zwölften Startplatz so weit nach vorne gekommen sein soll: "Ich denke, wir haben das dank unserer Rennperformance geschafft. Das Auto war ganz einfach schneller", stellte er klar - und der Blick auf die schnellsten Rennrunden gibt ihm Recht: Platz sechs für seinen Schützling, nur 0,6 Sekunden hinter den Ferraris, fast auf einem Niveau mit McLaren-Mercedes und Renault.#w1#

"Die Leute", fügte er an, "reden zu viel über clevere Strategie. Wenn du schnell bist, hast du strategische Optionen, aber wenn nicht, musst du ein bisschen riskieren. Manchmal funktioniert das, manchmal nicht. Wenn es funktioniert, bist du für alle ein Held, aber wenn nicht, was leider meistens der Fall ist, dann wirst du nur verspottet. Tatsache ist, dass die Performance besser geworden ist - und nur das zählt. Speziell unsere Pace auf Longruns war gut."

"Ein Punkt ist noch lange nicht das, was wir uns erwarten, aber es ist immerhin ein Anfang." Nick Fry

Fry ist allerdings klar, dass Honda vom Ziel, noch in dieser Saison zu Ferrari und McLaren-Mercedes aufzuschließen, weit entfernt ist. Zumindest sei man aber in Reichweite von Teams wie Renault und dem Rest der Mittelfeldgruppe: "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", zeigte sich der Honda-Teamchef von seiner realistischen Seite, "und ein Punkt ist noch lange nicht das, was wir uns erwarten, aber es ist immerhin ein Anfang."

Und vor allem eine gute Motivationsspritze vor dem Heimrennen in Silverstone: "Für das größere Team ist das eine Motivation, ja", nickte der 51-Jährige zustimmend. "Wir reden hier von einer Mannschaft von mehr als 500 Leuten, von denen jeder eine Rolle spielt. Ein kleines Erfolgserlebnis bedeutet, dass wir viel glücklicher ins nächste Wochenende gehen können - und ein bisschen kämpferischer..."