Honda: Es könnte schlimmer sein...

Honda scheint beim Test in Jerez tatsächlich etwas gefunden zu haben, auch wenn es zum Auftakt in Melbourne immer noch nicht für die Top 10 reichte

(Motorsport-Total.com) - Gemessen an den gigantischen Ressourcen und Erwartungen des Teams müsste man Honda eigentlich als die Enttäuschung des ersten Tages in Melbourne bezeichnen, aber in Wahrheit können die Japaner mit den Positionen elf und 14 durch Jenson Button und Rubens Barrichello sehr zufrieden sein. Auch der Rückstand von gut zwei Sekunden ist weniger schlimm als befürchtet.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello sieht Honda derzeit genau in der Mitte des Feldes

Nach den Wintertests musste man schon Angst haben, dass Honda 2008 ganz ans Ende des Feldes durchgereicht wird, aber dazu scheint es doch nicht zu kommen - die Performance liegt in etwa auf dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr. "Die Session", analysierte Chefingenieur Steve Clark, "lief in etwa nach Plan, trotz schwieriger Strecken- und Wetterbedingungen. Natürlich traten ein paar Dinge auf, die wir von den Wintertests noch nicht kennen, aber nichts, was wir nicht beheben könnten."#w1#

Button im Rahmen der Möglichkeiten happy

"Das Auto fühlte sich wie beim Jerez-Test an, was mich zufrieden stimmt." Jenson Button

Auch Button sprach von einem "guten" Tag: "Wir konzentrierten uns auf Reifentests und darauf, bei Hitze das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Alles lief glatt und das Auto fühlte sich wie beim Jerez-Test an, was mich zufrieden stimmt. Wir kennen unsere Position im Vergleich zu den anderen Teams nicht, aber erst einmal geht es darum, dass wir unsere eigenen Teile testen und das Setup auf die Bedingungen hier abstimmen", so der Brite.

Die seien nämlich "schwierig" gewesen und "ganz anders als auf den spanischen Teststrecken im Winter", meinte Button: "Der Albert Park ist viel welliger als die meisten Kurse, auf denen wir bisher in diesem Jahr gefahren sind!" Teamkollege Barrichello stimmte zu: "Es war sehr heiß und trocken, daher baute der Grip im Laufe des Tages ab. Die Strecke war am Vormittag schneller - da hatte ich auch ein besseres Gefühl mit dem Auto."

Und weiter: "Ich kann noch nicht abschätzen, wie wir morgen im Qualifying abschneiden werden. Wir fuhren heute ein ziemlich konservatives Programm und sehen besser aus als beim Testen, aber der Freitag ist nie ein echter Maßstab, weil jeder sein eigenes Programm fährt, was die Benzinmengen angeht. Wir wollen morgen im Mittelfeld landen und ich glaube, dass uns das gelingen kann", gab der Brasilianer zu Protokoll.

Fortschritte beim Test in Jerez

"Die Upgrades funktionieren gut." Steve Clark

Im Moment sieht es diesbezüglich nicht schlecht aus, denn Honda scheint neuerdings mit den Ferrari-Kundenteams Toro Rosso und Force India gleichgezogen zu sein - das war vor dem letzten Test in Jerez noch nicht so. Dort dürfte man also etwas gefunden haben: "Die Upgrades funktionieren gut und bringen uns auf das Niveau aller anderen Teams, Ferrari und McLaren einmal außen vor", klopfte sich Clark selbst auf die Schulter.

"Morgen wird aber der erste richtige Test kommen - eine echte Herausforderung für die Mehrheit des Starterfeldes", meinte er weiter. "Wir sind vorsichtig optimistisch, dass wir in die vordere Hälfte der Startaufstellung kommen können, wenn wir keine Fehler machen." Und: "Das heiße Wetter an diesem Wochenende kommt unerwartet, aber wir haben es im Griff. Auf die Gesamtperformance wird sich das nur minimal auswirken."