powered by Motorsport.com

Hoher Besuch bei Ferrari: Enzo-Sohn Piero reist an

Piero Ferrari, Sohn von Teamgründer Enzo, stattete dem Formel-1-Team heute einen Besuch ab und berichtet von schönem Sound und spannender Technologie

(Motorsport-Total.com) - Als sich Kimi Räikkönen am heutigen Morgen zum ersten Tag der finalen Testwoche in Bahrain aus der Box begab, schaute auch ein besonderer Gast auf Seiten der Scuderia zu: Piero Ferrari, Sohn von Gründer Enzo Ferrari und aktueller Vizepräsident des Unternehmens, ist am heutigen Donnerstag in Sachir vor Ort, um sich die Arbeit des Teams mit eigenen Augen anzusehen.

Titel-Bild zur News: Piero Ferrari

Piero Ferrari schaut sich die Arbeit der Scuderia von der Box aus an Zoom

Er will die Truppe bei diesem entscheidenden Punkt unterstützen: "Ich bin gekommen, um der gesamten Gruppe Mut zu machen, aber ich war auch gespannt darauf, wie sich diese Autos anhören", sagt er gegenüber der offiziellen Ferrari-Internetpräsenz. "Ich erinnere mich noch an den Sound, den diese Motoren in den Achtzigern gemacht haben, und die aktuellen Antriebe scheinen gar nicht so weit davon entfernt zu sein", lautet das erste Urteil des Italieners.

Auch wenn es herbe Kritik am Zeitpunkt der Einführung des neuen Reglements gehagelt hat, so findet der 68-Jährige, dass die Herausforderung im richtigen Moment kam: "Ferrari hat diese Herausforderung angenommen und blickt bereits in die Zukunft und auf einen möglichen Transfer der Technologie zu den Straßenwagen." Um dies zu unterstreichen, erwähnt Ferrari den neuen California T, der bereits mit einem neuen Turbokompressor ausgestattet sein soll und auf dem Genfer Automobilsalon vorgestellt werden wird.

Doch diese Technik ist für den Italiener nicht neu. Er hat eher andere Technologien im Blick, die er für interessant hält: "Ich denke da an den Hybrid-Aspekt des Autos - mit der Fähigkeit, Energie vom Bremsen zurückzugewinnen und dass die Auspuff-Gase mit dem Turbo verbunden sind. Diese Technologie kann dazu führen, dass Autos erstaunlich niedrige Verbrauchswerte und sogar höhere Performance erzielen können." Die Formel 1 diene dem vor allem als Türöffner.

Doch natürlich geht es bei Ferrari nicht nur um das Vorführen neuer Technologie. Bei den Italienern ist vor allem Gewinnen die oberste Prämisse, nachdem man zuletzt fünf Jahre ohne Titel geblieben ist. Doch garantieren will Piero Ferrari den Erfolg trotz der Red-Bull-Probleme auch in diesem Jahr nicht: "Es ist schwierig, Vorhersagen zu treffen. Mit Sicherheit kann ich nur sagen, dass es komplizierter werden wird, da es mehr Variablen gibt", so der Sohn von Firmengründer Enzo.


Fotos: Ferrari, Testfahrten in Sachir, Donnerstag


Während es in den vergangenen Jahren meist nur auf Aerodynamik und Reifen ankam, so würden 2014 auch die Motoren eine wichtige Rolle spielen - besonders in Sachen Strategie: "Mit nur 100 Kilo Sprit an Bord wird Verbrauch einer der Schlüssel sein", sagt er. "Es wird unmöglich sein, einen kompletten Grand Prix zu bestehen, wenn man vom Start bis ins Ziel pusht. Man muss aufpassen und in Sachen Taktik reagieren können. Das ist ein weiterer Grund, warum wir uns für zwei erfahrene Piloten entschieden haben." Und einen davon konnte Ferrari heute in Bahrain live in Action erleben.