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Hoffnungsschimmer Zuverlässigkeit: Wann dreht McLaren auf?

McLaren-Honda war in Australien gedrosselt unterwegs, möchte mit verbesserter Zuverlässigkeit aber bald "normal" fahren - PS-Manko zu Mercedes 150 PS?

(Motorsport-Total.com) - Der Auftritt von McLaren in Australien war schockierend und überraschend zugleich. Im ersten richtigen Vergleich mit der Konkurrenz wurde das Team mit dem neuen Motorenpartner Honda im Qualifying abgeschlagen Letzter, im Rennen kam Jenson Button als Einziger der angekommenen Piloten nicht in die Punkte, während Teamkollege Kevin Magnussen aufgrund eines technischen Problems nicht einmal den Start absolvieren konnte.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren-Honda war in Australien PS-mäßig in Schieflage geraten Zoom

Doch es gab auch Hoffnungsschimmer: Dass Button alle 56 Runden absolvierte, hätte dem Team vorher kaum jemand zugetraut, schließlich war man zuvor nie über zwölf Runden am Stück hinausgekommen. Doch für die Zuverlässigkeit bezahlte man einen Preis: Der neue Honda-Antrieb wurde stark gedrosselt, damit man zumindest ein paar Kilometer mehr auf den Tacho bekommt.

Dementsprechend war man bei McLaren zwar glücklich über die Zielankunft, nicht aber über die Performance: "Ich lächle noch nicht, weil wir natürlich noch nicht das Performance-Niveau haben, das wir haben sollten", erklärt Rennleiter Eric Boullier gegenüber 'motorsport.com'. Die Kollegen von 'f1-insider.com' sprechen von 150 PS, die dem Honda-Antrieb aktuell auf Mercedes fehlen sollen, was bei den Verantwortlichen bei McLaren schon zu großen Sorgenfalten führt.

Als nächstes steht ausgerechnet Malaysia auf dem Programm, was mit seiner Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit zu einer echten Tortur für die Hybridantriebe werden wird. Womöglich wird man den Motor erneut drosseln müssen, doch Boullier verspricht, dass ein Zuverlässigkeitsprogramm 24 Stunden pro Tag, sieben Tage die Woche auf dem Prüfstand läuft. "Die Daten werden kommen und uns helfen", sagt er.


Fotostrecke: GP Australien, Highlights 2015

"Wir wissen, dass einige technische Veränderungen oder technische Lösungen, die wir für dieses Rennen (in Melbourne; Anm. d. Red.) entschieden haben, funktioniert haben, jetzt müssen wir versuchen, dass sie auch mit aufgetuntem Motor laufen", so Boullier, der große Hoffnung darin setzt, dass sein Team noch zulegen kann. Zumindest scheint der MP4-30 laut den Fahrern ein Auto mit einer guten Basis zu sein. "Und das ist auch gut für die Moral des Teams", weiß der Franzose.