• 18.07.2005 09:42

  • von Marco Helgert

Hoffnungen im Friesacher-Umfeld schwinden

Offiziell ist die Kündigung von Patrick Friesacher bei Minardi noch nicht, doch die Hoffnungen auf einen Verbleib schwinden stündlich

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntagabend erreichte das Management des Minardi-Piloten Patrick Friesacher die schon länger erwartete Hiobsbotschaft: Per Fax kündigte Minardi-Teamchef Paul Stoddart das Abkommen mit dem Kärntner auf - wegen Zahlungsrückständen. An zwei Strohhalme klammert sich das Friesacher-Umfeld dabei aber noch immer: Eine letzte Frist läuft offenbar erst am heutigen Montag aus, der 24-Jährige legte hierfür ein neues Sponsorenpaket vor. Zudem enthielt das Fax von Minardi keine Aussage über einen Einsatz in Hockenheim.

Titel-Bild zur News: Patrick Friesacher (Minardi-Cosworth PS05)

Friesacher wird in Hockenheim wohl nicht mehr in den Minardi PS05 klettern

Dennoch käme es nach der Kündigung des Vertrages einem Wunder gleich, wenn Friesacher in Hockenheim wieder im Minardi sitzen würde. Unter den gegebenen Voraussetzungen erscheinen auch die 300,204 absolvierten Testkilometer von Chanoch Nissany in einem anderen Licht. Der Israeli hat damit die nötige Distanz für eine Superlizenz absolviert - verlor aber mehr als zehn Sekunden gegenüber den Spitzenzeiten auf dieser ohnehin schon kurzen Strecke.#w1#

"Der Vertrag wurde gecancelt, einseitig aufgekündigt. Wenn es mit Hockenheim nichts wird, tritt für uns Plan B in Kraft", erklärte Friesacher-Pressemann Gerald Florian pragmatisch der 'APA'. Mit "Plan B" sind Bemühungen gemeint, ein neues Sponsoren-Paket zu schnüren, damit der Kärntner 2006 wieder ein Stammcockpit in der Formel 1 bekommt.

Gleichzeitig bestätigte Florian, dass Teile des Sponsorenbudgets tatsächlich nur auf mündlichen Zusagen beruhten. "Einige mündliche Zusagen haben leider nicht gehalten", erklärte er. Die Tatsache, dass zum Teil nur mündliche Absichtserklärungen vorliegen, habe man gegenüber Stoddart aber nie ausdrücklich erklärt. "Das war ein Fehler von uns in der Kommunikation."

Für das neu ausgearbeitete Sponsorenpaket für die verbleibenden Rennen erbat sich Stoddart bis Montag Bedenkzeit. Doch bereits am Sonntagabend kam die Kündigung aus dem Faxgerät. Friesacher aber gibt nicht auf. Das neue Angebot an Stoddart liege zumindest auf dem Tisch. "Er wird sich bis Montag entscheiden, wie er weiter vorgehen will. Danach kann ich sicher mehr sagen", erklärte er auf seiner Internetseite. "Parallel dazu prüfen wir aber auch andere Optionen."