Hockenheim hofft auf Hilfe durch die Politik

Zur Rettung des Hockenheimrings soll nun die Politik eingeschaltet werden - Land Baden-Württemberg beißt nur zögerlich an

(Motorsport-Total.com) - Nach wie vor ist in Hockenheim keine finanzielle Wunderlösung für die mit Schulden in der Höhe von 29 Millionen Euro insolvenzgefährdete Rennstrecke in Sicht. Die Verantwortlichen hoffen nun auf Unterstützung durch die Politik, weil man ansonsten schon im kommenden Frühjahr endgültig pleite gehen könnte.

Titel-Bild zur News: Motodrom in Hockenheim

In Hockenheim muss man weiterhin um die Zukunft der Rennstrecke zittern

Seitens der CDU Baden-Württemberg waren zuletzt Signale zu vernehmen, dass man eher nicht als Retter des Hockenheimrings einspringen möchte; stattdessen wurde "ein neues und schlagkräftiges Management" gefordert. Die CDU vertritt die Ansicht, dass die Sanierung aus privaten Geldern finanziert werden soll, was beispielsweise durch einen Verkauf der Namensrechte an dem 4,574 Kilometer langen Kurs gelingen könnte.#w1#

Hockenheims Oberbürgermeister Dieter Gummer, gleichzeitig auch Vorsitzender des Hockenheimrings, wünscht sich von seinen Politikerkollegen jedenfalls, dass ungeachtet der Detailscharmützel nach einer gemeinsamen Lösung gesucht wird: "Wir sollten über die Thematik insgesamt reden, bevor wir einzelne Faktoren herausnehmen", bot er via 'dpa' allen Fraktionsvorsitzenden der Landesparteien aufklärende Gespräche an.

Indes stellte der baden-württembergische CDU-Ministerpräsident Günther Oettinger noch einmal klar, dass er von Landessubventionen nichts hält: "Ich halte das nicht zuerst für eine Landesangelegenheit. Wir brauchen private Investoren. Am Ende könnte das Land mit einem Schlussbaustein helfen. Klar ist: Die Vermarktung des Rings ist verbesserungsfähig", meinte er gegenüber der 'Bild'-Zeitung.

Übrigens: Laut Gummer ist die Austragung des Formel-1-Rennens am 30. Juli 2006 nicht gefährdet, obwohl der Hockenheimring laut eines Gutachtens schon im April in Konkurs gehen könnte - ungeachtet des kürzlich ausgearbeiteten Leasingmodells, welches kurzfristig durch einen Verkauf der Strecke, die dann wieder angemietet werden müsste, Geld in die Kassen spülen soll.