Hitzinger: Williams "eine sehr gute Chance" für Cosworth

Cosworth-Entwicklungschef Alexander Hitzinger freut sich auf die Zusammenarbeit mit Williams und wünscht sich 2006 Grand-Prix-Siege

(Motorsport-Total.com) - Die Motorenschmiede Cosworth ist seit der Abkoppelung von Ford der einzige Triebwerkshersteller in der Formel 1, der nicht von einem großen Konzern abhängig ist. Für nächstes Jahr hat sich das Unternehmen mit Williams auf eine Zusammenarbeit geeinigt, was sportlich einen Aufstieg gegenüber den vergangenen Jahren darstellen sollte. Dementsprechend hoch sind auch die Ziele der Truppe.

Titel-Bild zur News: Alexander Hitzinger

Alexander Hitzinger ist bei Cosworth für die Formel-1-Motoren verantwortlich

"Wir wollen nächstes Jahr Rennen gewinnen, das ist ganz klar", erklärte Entwicklungschef Alexander Hitzinger in einem Interview mit 'F1Total.com', welches morgen in voller Länge veröffentlicht wird. "Wir haben uns schon immer gewünscht, mit Williams zu arbeiten - ehrlich gesagt schon seit ein paar Jahren. Uns war immer klar, dass die Firmenkulturen von Williams und Cosworth gut zusammenpassen könnten. Für uns ist das mit Sicherheit eine sehr gute Chance."#w1#

Der Deutsche glaubt übrigens nicht, dass Cosworth für Williams nur eine Übergangslösung ist wie Judd im Jahr 1988 beziehungsweise Mecachrome oder Supertec 1998/99. Vielmehr ist er davon überzeugt, einen konkurrenzfähigen Motor bauen zu können, mit dem der sportliche Abstieg von Williams gestoppt oder sogar umgekehrt werden könnte. Den Vorteil der bereits vorhandenen V8-Erfahrung schätzt der 34-Jährige allerdings nicht allzu hoch ein.

Davor, dass sich Williams nach der Saison 2006 einen neuen Partner - angeblich bestehen Kontakte zu Toyota und Honda - suchen könnte, hat Hitzinger keine Angst: "Die Möglichkeit besteht, aber unser Plan ist, mit Williams langfristig weiterzumachen. Das ist unser Ziel. Wir wollen einen guten Job machen, sodass es von Williams-Seite gar kein Bestreben geben wird, zu einem anderen Partner zu wechseln", stellte er klar.

Außerdem räumte Hitzinger Berichte vom Tisch, wonach Cosworths V8-Entwicklung zwischenzeitlich auf Eis gelegen haben soll: "Die Entwicklung ist nie stillgestanden", stellte er klar. "Wir haben sicherlich nicht mit dem gleichen Hockdruck am V8 gearbeitet, als wir keinen festen Kunden für 2006 hatten. Als dann aber bekannt gegeben wurde, dass wir nächstes Jahr mit Williams arbeiten werden, hat das einen Ruck ausgelöst - und dann wurde mit 120 Prozent gearbeitet!"