Hintergrund: Die FIA-Generalversammlung

(Motorsport-Total.com/sid) - Die Generalversammlung ist das höchste Organ des Automobil-Weltverbandes FIA, das unter anderem auch den Präsidenten wählt. Am 3. Juni tritt die Versammlung zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, auf der in einer geheimen Wahl über die Zukunft von FIA-Präsident Max Mosley nach dessen Sex-Affäre abgestimmt werden soll. Insgesamt sind unter dem Dach der FIA 222 Mitgliedsverbände aus insgesamt 130 Nationen organisiert, die alle einen Sitz in der Generalversammlung haben.

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Hinter geschlossenen Türen tritt am Dienstag der FIA-Weltrat zusammen

Allerdings sind nicht alle stimmberechtigt. Einige haben lediglich den Status eines assoziierten Mitgliedes ohne Stimmrecht. Verbände, die mit Zahlungen im Rückstand sind, dürfen ebenfalls nicht mit abstimmen. Zudem müssen sich teilweise mehrere Verbände aus dem gleichen Land auf eine gemeinsame Stimme verständigen. So werden am Dienstag wohl rund 180 Vertreter abstimmen dürfen.#w1#

Da die FIA aus den beiden großen Bereichen Sport sowie Motorisierung und Tourismus besteht, hat jedes Land in der Generalversammlung zwei Stimmen. Falls es in dem betreffenden Land nur einen Automobilverband gibt, der beide Bereiche abdeckt, kann dieser Verband beide Stimmen ausüben. Werden diese Bereiche von verschiedenen Organisationen vertreten, teilen sich die Stimmen auf. Das ist auch in Deutschland der Fall.

Die Sporthoheit hat der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB), für den DMSB-Präsident Torsten Johne in Paris sein wird. Im Bereich Motorisierung/Tourismus sind in Deutschland der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) und der Automobilclub von Deutschland (AvD) landesweit tätig und als FIA-Mitglieder registriert. Ihre gemeinsame Stimme in Paris hat ADAC-Präsident Peter Meyer.

Die Gewichtung der Stimmen innerhalb der Generalversammlung ist unabhängig von der Größe und Mitgliederzahl der einzelnen Verbände. So haben die drei größten Einzelverbände AAA aus den USA (45,8 Millionen Mitglieder), der JAF aus Japan (17,3 Millionen) und der ADAC (16,2 Millionen) nicht mehr Einfluss als Verbände aus Zwergstaaten wie Andorra.

Bei der Wahl des Präsidenten auf einer ordentlichen Versammlung ist die absolute Mehrheit der Stimmen nötig. Das bedeutet, es müssen 50 Prozent plus eine Stimme in der Vertrauensfrage für oder gegen Mosley abgegeben werden. Die Generalversammlung ist beschlussfähig, wenn ein Drittel der stimmberechtigten Mitglieder anwesend ist.