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  • 14.11.2016 22:15

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Hinterbänkler Manor kritisiert Formel-1-Strategiegruppe

Entscheidungen im stillen Kämmerlein, die die Königsklasse ineffizient machen: Sportdirektor Dave Ryan lässt kein gutes Haar an der Strategiegruppe

(Motorsport-Total.com) - Das Manor-Team übt scharfe Kritik an der Formel-1-Strategiegruppe. Aus Sicht des Schlusslichtes, das im Kreis der Mächtigen nicht vertreten ist, handelt es sich bei dem Gremium nicht nur um eine Institution, die den Wettbewerb verzerrt. Vielmehr würde die Königsklasse auf diese Weise auch längere Entscheidungswege generieren, die letztlich Zeit, Geld und Qualität kosten würden. "Es ist total unproduktiv", hadert Sportdirektor Dave Ryan. "Jedes Team müsste dort eine Stimme haben."

Titel-Bild zur News: Dave Ryan

Dave Ryan übt scharfe Kritik an der Strategiegruppe: "Sie ist ineffizient" Zoom

Tatsächlich sind aber nur Mercedes, Red Bull, Ferrari, McLaren und Williams permanent vertreten, was die Teams betrifft. Zu den sechs Repräsentanten der Mannschaften gesellen sich ebenso viele Vertreter des Formula One Managements (FOM) um Bernie Ecclestone und der FIA. "Bei der Sitzung der Strategiegruppe im Dezember wissen wir noch nicht einmal, was auf der Agenda steht", moniert Ryan und ärgert sich über deren Geheimhaltung: "Und wir dürfen es gar nicht erst wissen."

Manor glaubt aber, ein Recht auf Information zu haben, wenn die Geschicke der Königsklasse im stillen Kämmerlein geregelt werden. "Dabei wird darüber entschieden, welche Vorschläge für neue Regeländerungen der Formel-1-Kommission vorgelegt werden", unterstreicht Ryan. "Erst dann hören wir davon und können nichts beitragen - und das ist der Sportm an dem wir teilnehmen!"

Besonders kostenrelevante Sachverhalte sind Manor dabei ein Dorn im Auge. Der Gürtel sitzt bei den erst 2014 aus der Insolvenz zurückgekehrten Privatiers deutlich enger als bei den vertretenen Spitzenmannschaften. "Wir müssten zumindest die Agenden kennen, damit wir mit Fakten zu der Diskussion beitragen können", fordert Ryan, weiß jedoch, dass sich bislang wenig verändert hat.