Hill spinnt Verschwörungstheorie gegen Schumacher

Ex-Weltmeister Damon Hill zweifelt an Michael Schumachers Sportlichkeit: "Ich glaube wirklich, dass Michael in einer Seifenblase lebt"

(Motorsport-Total.com) - Wer erinnert sich nicht gerne zurück an die zum Teil packenden Duelle zwischen Damon Hill und Michael Schumacher in den 1990er Jahren? Unvergessen beispielsweise das Rennen in Silverstone 1995, als die beiden WM-Konkurrenten kollidierten, oder natürlich vor allem der legendäre Zusammenstoß von Adelaide 1994, durch den damals der Titel vergeben wurde.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Damon Hills alte Feindschaft zu Michael Schumacher bricht wieder durch

Mehr als zehn Jahre später ist die alte Feindschaft zwischen dem Briten und dem Deutschen längst abgeklungen, beste Freunde sind die beiden aber nach wie vor nicht - und seit der Rascasse-Affäre hält Hill wieder viel weniger vom siebenfachen Weltmeister: "Wenn du gewinnen willst, musst du in deine eigene Welt eintauchen, aber dann besteht die Gefahr, dass du das Gespür dafür verlierst, wie der Sport funktioniert", stichelte er in Richtung des Ferrari-Piloten.#w1#

Hill rüttelt nicht an Schumachers Erfolgen

Hill betonte zwar, dass es an Schumachers sportlichen Erfolgen nichts zu rütteln gäbe, stellte aber dessen Einstellung ernsthaft in Frage. Besonders ärgert ihn, dass sein früherer Gegenspieler die Kritik an den Ereignissen von Monaco nicht einmal verstehen kann: "Michael schnallt nicht, warum er jetzt so viel Prügel einstecken muss. Er ist verwirrt, was ich sehr schockierend finde. Ich glaube wirklich, dass er in einer Seifenblase lebt", so der Champion von 1996, der heute als 'BRDC'-Präsident tätig ist.

"Ich erinnere mich an eine Unterhaltung mit ihm von 1994, als ich ihm sagte, dass er ein hochtalentierter Fahrer sei, aber er sicherstellen müsse, die richtigen Leute um sich zu haben. Michael ist seit sehr langer Zeit in einer geschlossenen Gesellschaft, die ein Interesse daran hat, ihn zu schützen. Das ist eine funktionierende Zusammenarbeit, keine Frage, aber wenn man von dem abgeschirmt wird, was für andere offensichtlich ist, dann muss man sich Sorgen machen", kritisierte Hill.

Theorie: Ist "Schumi" eine geformte Siegesmaschine?

"Ich teile die Einstellung, dass man ein Verbrechen solange begehen darf, wie man nicht erwischt wird, überhaupt nicht." Damon Hill

Der 45-Jährige blies damit in das gleiche Horn wie unsere Kollegen vom 'Express', die kürzlich die These aufgestellt haben, dass Schumacher von seinem Umfeld regelrecht zu einer kompromisslosen Siegesmaschine erzogen wurde, indem ihm stets nur klassische Jasager an die Seite gestellt wurden. Hill scheint diese Ansicht zu teilen und kann der Tatsache, dass der Rekordweltmeister nun endlich Gegenwind bekommt, durchaus etwas Gutes abgewinnen.

Eines sei nämlich klar: "Ich teile die Einstellung, dass man ein Verbrechen solange begehen darf, wie man nicht erwischt wird, überhaupt nicht", hielt er fest. "Das ist da, wo ich herkomme, verwerflich. Reden wir hier über Zynismus? Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob das bei Michael der Fall war - und ob das der Grund für seine Reaktionen ist. Es ist nicht okay, die ganze Sache nach der Bestrafung auf sich beruhen zu lassen, finde ich."