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  • 11.06.2003 09:26

  • von Marcus Kollmann

Hill: Angst gehört zum Rennfahren dazu

Der Weltmeister von 1996 spricht über das auf jeder Runde in der Formel 1 mitfahrende wie die Piloten damit umgehen

(Motorsport-Total.com) - Die Gefahr im Motorsport ist auch in der Formel 1 nach wie vor allgegenwärtig, wie unlängst der Feuerzwischenfall beim Boxenstopp von Michael Schumacher in Österreich und der schwere Unfall von Jenson Button in Monaco verdeutlichten.

Titel-Bild zur News: Damon Hill

Hill: Alle Fahrer sind sich der Risiken bewusst

Die Sicherheitsstandards der weltweit beliebtesten Motorsportserie sind aber gerade in den letzten 10 Jahren kontinuierlich verbessert worden, weshalb die Piloten heute einige noch vor Jahren tödlich oder mit äußerst schweren Verletzungen ausgegangene Unfälle relativ unbeschadet überstehen.

Formel-1-Piloten haben ihre Angst im Griff

Die Angst, dass etwas passieren könnte, fährt aber auch bei den Profis unterbewusst auf jeder Runde mit, erklärte nun Damon Hill.

"Angst ist eines der Gefühle das uns vor Millionen Jahren gegeben wurde und uns seitdem dabei geholfen hat gefährliche Situationen zu meistern. Es gibt zwei Dinge die passieren können, wenn man Angst hat", so der Brite in einer Fernsehsendung der BBC.

Adrenalin macht besonders "wachsam"

"Entweder man wird ängstlich und kann damit nicht umgehen, oder man nutzt diesen Zustand, um die Situation zu überstehen. Als Rennfahrer setzt man sich einer gefährlichen Situation aus, um am Leben zu bleiben."

Eine große Rolle spielt dabei das Adrenalin, führt Hill weiter aus: "Adrenalin ist wichtig für den Fahrer, um die maximale Leistungsfähigkeit erbringen zu können."

Da sich alle Piloten der Gefahren ihres Berufes bewusst sind und damit auseinander gesetzt haben, lassen sie heftige Unfälle ihrer Kollegen zur Verwunderung vieler Fans in der Hinsicht kalt, als dass es sie keine Überwindung kostet weiterhin in ihre Boliden zu steigen.

Hill: "Wenn man ins Auto steigt, kennt man die Risiken"

Damon Hill wurde 1994 beim Großen Preis von San Marino Zeuge wie sein Teamkollege, Ayrton Senna, ums Leben kam. Trotz der Ungewissweit weshalb Senna von der Strecke abgekommen ist und obgleich er damals vom Schicksal des Brasilianers mitgenommen war, so stand für ihn eigener Aussage außer Zweifel, dass er weiterhin Formel-1-Rennen bestreiten würde.

"Unmittelbar danach (nach einem schweren Unfall, Anm. Red.) ist man natürlich geschockt, doch ich entschied mich weiterzumachen, denn ich wusste ja, dass das Risiko immer da ist. Wenn man ins Auto steigt, kennt man die Risiken - oder sollte sie zumindest kennen - und sollte mit diesem Wissen einsteigen und diese Risiken akzeptieren", so der Weltmeister von 1996.