• 14.10.2004 14:19

  • von Marco Helgert

Hersteller wehren sich gegen FIA-Maßnahmen

Die Motorenhersteller, die gegen die 2,4-Liter-V8-Motoren sind, werden wohl bald größere Geschütze gegen die FIA auffahren

(Motorsport-Total.com) - Seit Monaten schwelt ein schwerer Streit zwischen der FIA und einigen Motorenherstellern in der Formel 1. FIA-Präsident Max Mosley verteidigt seinen Weg, ab 2006 mit 2,4-Liter-V8-Triebwerken anzutreten mit aller Kraft. Bei BMW, Mercedes und Honda stößt der Plan jedoch auf massive Kritik. Da sich beide Parteien in den vergangenen Wochen nicht annähern konnten, fahren die Hersteller nun womöglich härtere Geschütze auf.

Titel-Bild zur News: Hondas Sportchef Otmar Szafnauer

Hondas Sportchef Otmar Szafnauer fürchtet eine Spaltung der Formel 1

Die drei Hersteller wollen sich nun offenbar zusammenschließen, um auf dem Rechtsweg gegen die Regeländerungen vorzugehen und ein Schiedsgericht einzuschalten. Max Mosley betonte immer wieder, dass die Änderung auf dem Motorensektor im Sinne der Sicherheit geschehe. Die Formel 1 ist zu schnell und mit kleineren Motoren lassen sich die Boliden am besten einbremsen.#w1#

Die Änderungen stehen jedoch dem Concorde-Agreement entgegen, darin sind die 3-Liter-V10-Aggregate bis zum Ende der Saison 2007 fest verankert. BMW, Mercedes und Honda wollen nun auf Einhaltung dieser Punkte pochen. "Honda ist auf der Basis in die Formel 1 gekommen, dass die 3-Liter-V10-Motoren bis Ende 2007 eingesetzt werden, so wie es im Concorde-Agreement steht. Dieser Standpunkt wird nun nicht mehr honoriert", so Hondas Sportchef Otmar Szafnauer in der 'Autosport'.

Dabei könnte der momentane Streit zu jenem Szenario führen, welches seit Jahren im Raum schwebt: Einer Spaltung der Formel 1. "Das sind große Entscheidungen, die wir richtig treffen müssen", so Szafnauer. "Und dafür müssen wir nun kämpfen. Das könnte den Sport spalten." Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Mosley unter Druck seinen Standpunkt aufgeben wird.

Unerwähnt sollte nicht bleiben, dass das Motorenformat für 2006 längst nicht festgeschrieben ist. Auch zu Beginn des Jahres 2005 könnten hier noch einige Änderungen erfolgen. Möglich wäre auch, dass weiterhin mit leistungsreduzierten V10-Motoren gefahren wird. Warum man einen Weg nicht genauer betrachtet hat, der in vielen anderen Motorsportserien gang und gäbe ist, wird ein Geheimnis der Technischen Arbeitsgruppe der FIA bleiben: Ein Luftmengenbegrenzer würde den Herstellern den V10 lassen, gleichzeitig aber auch noch viele Freiheiten. Die FIA hätte zudem eine ständige "Stellschraube", um die Leistung zu kontrollieren.