• 16.06.2014 11:30

  • von Dieter Rencken & Timo Pape

Hembery: Deutschland ist nicht nachvollziehbar

In anderen Ländern sind die TV-Einschaltquoten eng mit dem Erfolg der eigenen Piloten und Teams verknüpft - seltsamerweise nicht in Deutschland

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat in diesem Jahr mit deutlichen Einbußen bei den Fernsehzuschauerzahlen zu kämpfen. Beim Großen Preis von China schalteten beispielsweise nur noch 3,91 Millionen Zuschauer 'RTL' ein, nachdem es im vergangenen Jahr noch knapp fünf Millionen gewesen waren. Pirelli-Sportchef Paul Hembery sieht zwar gewisse nachvollziehbare Gründe für die Entwicklung, einen derartigen Rückgang kann er sich aber kaum erklären.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Der deutsche Markt stellt Paul Hembery vor ein Rätsel - warum die Quotenrückgänge? Zoom

Besonders der Trend weg vom TV-Gerät und hin zu Computern und mobilen Endgeräten scheint ein halbwegs plausibler Grund zu sein: "Die Welt ändert sich, das trifft nicht nur auf die Formel 1 zu, sondern ist der generelle Weg, wie die Leute ihren Sport verfolgen und sich unterhalten lassen", hatte Hembery kürzlich gemutmaßt. Dennoch passiere so etwas in einem längeren Zeitraum und nicht in nur ein paar Monaten."

Erfolgsbedingte Schwankungen, die national motiviert sind, hat es immer gegeben. Daran habe sich auch heutzutage eigentlich nichts geändert: Ein deutscher Fahrer hat die vergangenen vier Jahre dominiert, die Einschaltquoten in den anderen Ländern gingen etwas zurück. "Italien hängt beispielsweise vom Erfolg Ferraris ab, Spanier hängt von Fernando Alonso ab", erklärt Hembery. So weit, so gut.

Eine Ausnahme gibt es jedoch, die für den Briten ein echtes Mysterium darstellt: "Das einzige Land, wo die Erklärung etwas schwieriger ist, ist Deutschland. Ihr habt ein so strahlendes und stolzes Unternehmen wie Mercedes, das zudem eine großartige Saison erlebt. Darüber hinaus habt ihr deutsche Fahrer, die gut dabei sind. Das ist der einzige Markt, wo wir uns die sinkenden Einschaltquoten nicht erklären können", so Hembery.

"Ihr habt ein so strahlendes und stolzes Unternehmen wie Mercedes, das zudem eine großartige Saison erlebt." Paul Hembery