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Helmut Marko: Toro Rosso ist ein Erfolgsprojekt für Red Bull

Vom Konzept, bei Toro Rosso künftige Red-Bull-Topfahrer auszubilden, zeigt sich Helmut Marko überzeugt - Für die Zukunft erwartet der Österreicher aber mehr

(Motorsport-Total.com) - Mit Toro Rosso hat Red Bull in der Formel 1 seit 2006 ein Alleinstellungsmerkmal, um das sie von so manchem Konkurrenten beneidet werden, nämlich eine eigene Nachwuchsschmiede, die jungen Talenten den Einstieg in die Königsklasse erleichtern soll. Ein Rezept, das der Rennstall trotz zahlreicher struktureller Veränderungen im Laufe der Jahre bis heute verfolgt. Und das mit Erfolg, wenn es nach Red-Bull-Motorsportkonsultent Helmut Marko geht.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Daniel Ricciardo, Helmut Marko

Mit Sebastian Vettel feierte Helmut Marko bei Toro Rosso und Red Bull Erfolge Zoom

"(Sebastian) Vettel, (Daniel) Ricciardo, Max (Verstappen; Anm. d. R.): Sie alle kamen von Toro Rosso. Von daher können wir sagen, dass das Team seiner Aufgabe gerecht wird", stuft der Österreicher das "B-Team" als Erfolgsprojekt ein. Mehrere Red-Bull-Piloten begannen ihre Formel-1-Karriere bei Toro Rosso und stiegen schließlich zum großen Bruder auf. 2015 holte man Verstappen als jüngsten Fahrer aller Zeiten ins Boot.

Bestes Beispiel ist aber wohl Vettel, der nach einer kompletten Saison mit Toro Rosso im Jahr 2009 zu Red Bull wechselte und sofort Vizeweltmeister wurde. Im Jahr darauf begann seine Siegesserie: Viermal in Folge sicherte sich der Deutsche den WM-Titel. Das beste Ergebnis der Scuderia Toro Rosso geht bis heute auf ihn zurück. Beim Großen Preis von Italien 2008 holte Vettel den bisher einzigen Rennsieg für das Team in der Formel 1.

An diesen Erfolg konnte man bis dato nicht anknüpfen. Dabei will Toro Rosso längst mehr sein als das Juniorteam von Red Bull. Schließlich musste man sich nach dem Ende der Kundenautos im Jahr 2010 gezwungenermaßen unabhängiger machen, strukturell verändern und personell wachsen. Zwar verfügt man über weitaus bescheidenere Mittel als der große Bruder, hat sich aber trotzdem zum Ziel gesetzt, in ein paar Jahren zu den Topteams aufzuschließen.

Das bestätigt auch Marko, der im Hintergrund die Fäden zieht. "Jetzt muss es das Ziel sein, das Team selbst weiter nach vorn zu bringen und nicht immer nur Sechster zu werden", sagt er und zeigt sich für die kommende Formel-1-Saison optimistisch: "Ich denke, der neue Motorendeal (mit Honda; Anm d. R.) ist ein guter Schritt dahin. Ich bin sicher, dass die Fahrer, wer auch immer das am Ende sein wird, ihren Job gut machen werden."


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Mexiko


Bisher steht nur eines fest: Von den Piloten, mit denen Toro Rosso Anfang des Jahres in die Saison startete, ist keiner mehr an Bord. Carlos Sainz sitzt seit dem Großen Preis der USA im Renault; Daniil Kwjat wurde nach dem Rennen in Austin vor die Tür gesetzt. Für den Rest der Formel-1-Saison setzt die Scuderia auf die Fahrerpaarung Pierre Gasly/Brendon Hartley. Ob man auch darüber hinaus an ihnen festhalten wird, ist offen. Noch sind die Cockpits nicht fix.