• 10.01.2006 13:23

  • von Fabian Hust

Heikki Kovalainen: "Was gibt es Besseres?"

Heikki Kovalainen wollte dieses Jahr zwar Rennen fahren, doch in seinen Augen ist der Job des Renault-Fahrers die bessere Variante

(Motorsport-Total.com) - Besonders zwei Fahrer waren nach der letztjährigen GP2-Meisterschaft bei den Formel-1-Teams heiß begehrt: Nico Rosberg und Heikki Kovalainen. Während das Williams-Team sich die Dienste von GP2-Champion Nico Rosberg sichern konnte, scheitere BMW daran, Heikki Kovalainen für das eigene BMW Sauber F1 Team zu verpflichten.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen dürfte 2007 bei Renault zum Stammfahrer aufsteigen

Der Zweitplatzierte der diesjährigen GP2-Meisterschaft wäre gern Rennen gefahren und auch für das BMW Sauber F1 Team, doch BMW wollte verständlicherweise nicht nur den "Ausbilder" spielen, sondern den Finnen für zwei Jahre unter Vertrag nehmen. Da machte aber Renault-Teamchef Flavio Briatore nicht mit. Er wollte seinen Schützling nicht zwei Jahre an ein Konkurrenzteam binden.#w1#

"Ich stand mit anderen Teams in Kontakt", bestätigt Heikki Kovalainen im Interview mit der 'motorsport aktuell', dass er sich bemühte, einen Platz als Stammfahrer zu finden: "Aber Briatore hat entschieden, dass es für mich besser wäre, wenn ich ein Jahr lang als Testfahrer bei Renault Erfahrung sammle."

Nach Briatores Aussage wird Kovalainen "zu 90 Prozent" 2007 für Renault fahren und "zu 10 Prozent" für ein anderes Team. Die Chancen für den 24-Jährigen sind nach der Verpflichtung von Fernando Alonso durch McLaren-Mercedes natürlich gewaltig gestiegen: "Ich weiß, aber dazu kann ich nichts sagen", kommentiert Kovalainen die Situation, antwortet aber mit einem klaren "Nein" auf die Frage, ob man ihm schon Versprechungen für 2007 gemacht habe.

Motivationsprobleme hat der GP2-Vizechampion jedenfalls keine, schließlich sei er noch jung: "Die Gewissheit, für ein Top-Team wie Renault testen zu dürfen, ist für mich Motivation genug. Wäre es anders, hätte ich den falschen Beruf gewählt."

"Die Möglichkeiten sind beschränkt." Heikki Kovalainen

Überhaupt habe sich die Situation für Neulinge in der Formel 1 in den letzten Jahren verändert: "Midland ist die letzte Anlaufstelle für Einsteiger. Doch ohne finanzielle Mitgift geht dort gar nichts. Minardi fällt durch die Übernahme von Red Bull weg - bei Toro Rosso kommt nur unter, wer von Red Bull gefördert wird. Die Möglichkeiten sind beschränkt."

Kovalainen erinnert an Alonso, der zwar einst auch bei Minardi Rennen fahren durfte, aber kaum Testkilometer abspulen konnte, was zur Konsequenz hatte, dass er von Briatore als Renault-Testfahrer ebenfalls zunächst einmal für ein Jahr auf die "Schulbank" gesetzt wurde.

"Was gibt es Besseres als den Testfahrerjob bei Renault?" fragt der Finne deshalb, wohl wissen, dass er beste Chancen besitzt, 2007 bei den Franzosen Nachfolger von Weltmeister Fernando Alonso zu werden...