Heidfelds Chancen auf ein Top-Cockpit steigen

Mit Trulli und Villeneuve sind zwei Konkurrenten vom Markt, daher könnte Nick Heidfeld entweder bei BAR oder Williams andocken

(Motorsport-Total.com) - Die Chancen von Nick Heidfeld, in der kommenden Saison endlich für ein Top-Team an den Start gehen zu können, sind in den letzten Tagen drastisch gestiegen. Durch die Unterschriften von Jarno Trulli bei Toyota und Jacques Villeneuve bei Sauber sind zwei große Konkurrenten um das BAR-Honda- beziehungsweise BMW-Williams-Cockpit vom Markt.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Ob BAR-Boss David Richards schon bei Nick Heidfeld angerufen hat?

Heidfelds Zukunft hängt freilich in erster Linie davon ab, wie das 'Contract Recognition Board' in der Causa Button im Oktober entscheidet. Unabhängig davon wird nämlich ein Spitzencockpit - sei es nun bei BAR-Honda oder BMW-Williams - vakant, welches der Mönchengladbacher übernehmen könnte, wobei seine Chancen bei BAR-Honda inzwischen wohl höher einzuschätzen sind, da BMW-Williams unter Umständen auf den zuletzt überaus viel versprechend agierenden Antonio Pizzonia zurückgreifen würde.#w1#

Bei BAR-Honda hingegen hätte man für den Fall, dass Button das Team tatsächlich verlassen darf, nur die Wahl zwischen einem Engagement Heidfelds und einer Beförderung Anthony Davidsons. Letzterer hat sich mit tollen Leistungen bei den Freitagstests aufgedrängt, verfügt aber nur über wenig Rennerfahrung - 2002 hat der 25-Jährige Brite zwei Grands Prix für das Minardi-Team bestritten. Heidfeld gilt im Gegensatz dazu als bekannte Größe in der Formel 1.

Das Dilemma des Rennstalls aus Brackley ist, dass man neben Takuma Sato, der zwar als begabt gilt, aber nicht unbedingt den Ruf eines soliden Punktesammlers hat, der stets das Maximum aus seinen Möglichkeiten macht, einen High-Profile-Fahrer verpflichten möchte. Dies spricht sehr gegen Davidson, eher für Heidfeld - aber vor allem für David Coulthard, der sich kürzlich selbst bei BAR-Honda ins Gespräch gebracht hat und für nächstes Jahr noch ohne Vertrag dasteht. Allerdings hat Teamchef David Richards bereits signalisiert, am Schotten nicht unbedingt interessiert zu sein.

Bei BMW-Williams wiederum würden die Chancen Heidfelds wohl größer sein, wenn er vor einigen Monaten den FW26 hätte testen dürfen, was eigentlich ja auch so vereinbart war. Damals machte ihm Eddie Jordan mit überzogenen Ablöseforderungen einen Strich durch die Rechnung. Ob der 27-jährige Mönchengladbacher auch jetzt noch ein Thema für den anglo-deutschen Top-Rennstall ist, darf zumindest angezweifelt werden.

Fest steht aber, dass die Chancen von "Quick Nick", 2005 doch endlich in einem Spitzenteam zu landen, immer weiter steigen, je mehr Konkurrenten um die Cockpits sich anderswo binden. Sollten dennoch alle Stricke reißen und weder BAR-Honda, BMW-Williams oder auch Jaguar-Cosworth Heidfeld unter Vertrag nehmen, könnte er wohl jederzeit weiterhin für Jordan-Ford an den Start gehen.