• 01.10.2006 13:46

  • von Marco Helgert

Heidfeld stinksauer auf Sato und Albers

Der Puls des BMW Sauber F1 Team Fahrers war nach dem Rennen höher als beim Start - harte Kritik am Verhalten von Christijan Albers und Takuma Sato

(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfelds Anstrengungen im China-Grand-Prix wären fast mit Rang vier belohnt worden - aber eben nur fast. Als gegen Rennende wieder der Regen einsetzte, kam eine gewisse Dynamik in das Feld. Dass aber ausgerechnet zwei überrundete Piloten das Rennen von Heidfeld zerstören, brachte den BMW Sauber F1 Team Fahrer auf die Palme. Die Kollision mit Barrichello war nur das Ende einer Leidensgeschichte auf den letzten Kilometern.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld: "Eine Katastrophe, von vorne bis hinten"

"Rubens hat zu spät gebremst, krachte in mich rein und zerstörte mein Rennen", erklärte Heidfeld. "Das Problem ist, dass es durch die beiden Nachzügler erst zu dieser Situation gekommen ist. Dass es sein Fehler ist, wenn er mir voll in die Karre fährt, ist klar." Barrichello habe sich entschuldigt, er sei zudem nicht der unmittelbare Auslöser der Misere.#w1#

Wenn das Gehirn im Hotel bleibt

"Das Problem hat schon früher angefangen mit zwei Überrundeten, die das Gehirn wohl zu Hause vergessen haben", so ein zutiefst enttäuschter Heidfeld. "Als Erstes ist das der Albers, der, obwohl ich ihn ganz klar überrunde, am Ende der Geraden entscheidet, ein bisschen vom Gas zu gehen, so dass er mich damit auf die nasse Linie schickt. So hatte ich keine Chance mehr, auf die trockene Linie zu fahren. Das war völlig unnötig."

"Ich probierte schon, extrem früh zu bremsen, weil ich ja auf der nassen Linie war und er mich nicht mehr auf die trockene Spur zurücklässt. Aber mit den Trockenreifen hatte ich natürlich keinen Grip im Nassen und ich hab mich fast gedreht. Ich hatte Glück, dass ich das Auto noch abgefangen habe. Dann bin auf das Gras gekommen und habe in dieser Runde vier Sekunden verloren, außerdem waren die Reifen kalt", beschrieb er weiter.

Doch die Probleme begannen jetzt erst richtig, denn von hinten stürmte nun auf einmal der bereits überrundete Takuma Sato nach vorn. "Dadurch waren dann die Hondas enger hinter mir, und zwar drei von ihnen. Zwei richtige Hondas und der eine Super Aguri, der dann anfängt, mit mir zu kämpfen, obwohl ich zwei oder drei Runden vor ihm bin", so Heidfeld.

Heidfeld erwartet Sanktionen von der Rennleitung

"Im ersten Sektor war er schneller, weil es da recht nass war. Da hatten die Bridgestone-Reifen wohl Vorteile. Er überholt mich auf der letzten Rille, wir berühren uns dabei fast noch, und dann hält er mich auf dem trockeneren Teil auf. Und dann kam die schöne vorletzte Kurve, wo der Barrichello mir dann hinten reinknallt. Eine Katastrophe, von vorne bis hinten", fuhr er fort.

Nach der Zielüberfahrt griff sich der Mönchengladbacher den ersten Super-Aguri-Piloten, der er finden konnte. Er überschüttete Sakon Yamamoto mit seinen Anschuldigungen. "Ich glaube, so habe ich mich noch nie in meiner ganzen Karriere aufgeregt. So enttäuscht war ich noch nie", erklärte er. Doch der Japaner wusste gar nicht, wie ihm geschah. Heidfeld möchte die Situation selbst wieder klären. "Wenn er mir über den Weg läuft, dann sag ich ihm, er soll das genauso an den Sato weitergeben."

Der Zwischenfall kurz vor dem Ende wird nun von der Rennleitung bewertet. Heidfeld erwartet eine Aktion seitens der Rennkommissare. "Wenn nicht, dann wäre das ein Unding", erklärte er. Doch der sichere vierte Rang ist auch bei einer Bestrafung weg, da vorrangig die beiden Nachzügler für eine Strafe in Frage kommen.