• 08.03.2011 17:16

  • von Stefan Ziegler

Heidfeld: "Red Bull zeigt noch immer nicht alles"

Renault-Pilot Nick Heidfeld hält Red Bull für das Spitzenteam und traut auch Toro Rosso einiges zu - "McLaren ist schwierig einzuschätzen"

(Motorsport-Total.com) - Die bisherigen Testfahrten lassen bislang nur wenige Rückschlüsse auf das Kräfteverhältnis in der Formel 1 zu. Knapp drei Wochen vor dem Saisonauftakt tappen selbst die Experten noch ziemlich im Dunkeln - auch Nick Heidfeld gibt sich diesbezüglich zurückhaltend. Der Renault-Pilot möchte am Rande der letzten Probephase in Barcelona keine Reihenfolge festlegen, sieht aber Red Bull vorne.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld rechnet in dieser Saison fest mit Red Bull und auch mit Toro Rosso

Letzteres sei allerdings keine Überraschung, betont der deutsche Rennfahrer. "Meiner Meinung nach zeigt Red Bull noch immer nicht alles. Beim Blick auf die Sektorzeiten fällt auf: Sie haben noch etwas in der Hinterhand. Ausgehend davon könnten sie also etwas mehr draufhaben als sie zeigen. In meinen Augen sind sie noch immer vorne", gibt Heidfeld an der spanischen Strecke zu Protokoll.

Obwohl er Red Bull in der Favoritenrolle sehe, könne er nur schwer eine Einschätzung zur weiteren Hackordnung abgeben. "Natürlich stellt man gewisse Vermutungen an und ich habe meine Theorien. Diese sind aber nicht gut genug, um sie mit euch zu teilen. Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll, außer vielleicht, dass Red Bull am schnellsten ist", wird der 33-Jährige von 'Autosport' zitiert.

Ferner könne man den Eindruck gewinnen, "dass Ferrari bei Tempo und Zuverlässigkeit in guter Form zu sein scheint und dass Toro Rosso einen großen Sprung nach vorne gelungen ist", meint Heidfeld. "McLaren ist schwierig einzuschätzen und ich möchte nicht darüber reden, wo wir stehen." Die große Frage sei aktuell vielmehr, wie groß der Vorsprung von Red Bull auf den Rest der Formel 1 sei.


Fotos: Renault, Testfahrten in Barcelona


Insgesamt sei die Lage allerdings "viel undurchsichtiger als jemals zuvor", erklärt der Routinier und merkt an: "Das Kräfteverhältnis könnte für Überraschungen sorgen. Im ersten Rennen werden die Teams unterschiedliche Taktiken an den Tag legen. Nach etwa vier Rennen sollte jeder wissen, was man erwarten kann. Aus diesem Grund dürfte es speziell zu Saisonbeginn sehr interessant werden."

Speziell die Zuverlässigkeit könnte dann eine entscheidende Rolle spielen. "Diese ist in diesem Jahr von allergrößter Bedeutung, wenn man bedenkt, dass wir nur begrenzt Testkilometer und noch dazu neue Systeme und neue Reifen haben", meint Heidfeld und fügt hinzu: "Positiv zu vermerken ist bei Renault, dass wir keine Schwierigkeit haben, die sich nicht noch vor dem ersten Rennen lösen ließe."