• 20.01.2009 15:07

Heidfeld: "Nicht ein Sieg, sondern der Titel ist das Ziel"

Nick Heidfeld geht mit dem neuen BMW Sauber F1.09 voller Optimismus in das neue Jahr: "Ich bin fit wie nie und habe Selbstvertrauen"

(Motorsport-Total.com/sid) - Wegen diverser Probleme im Qualifying ist Nick Heidfeld im vergangenen Jahr oftmals deutlich im Schatten seines jüngeren Teamkollegen Robert Kubica gefahren. Der Pole hat sich den Weltmeistertitel als Ziel für die kommenden Saison gesetzt und auch Heidfeld legt bezüglich seiner Ansprüche keine große Bescheidenheit an den Tag. Auch der Mönchengladbacher will im Kampf um die Krone 2009 ein Wörtchen mitreden, sagte Heidfeld in einer Presserunde in Valencia.

Titel-Bild zur News:

Nick Heidfeld will nach über 150 Grands Prix endlich zum ersten Sieg fahren

Frage: "Nick, am Dienstag wurde in Valencia dein neuer Dienstwagen vorgestellt. Mit welchen Gefühlen gehst du nach der wechselhaften Saison 2008 in das neue Jahr?"
Nick Heidfeld: "Ich habe ein gutes Gefühl. Das hatte ich zwar schon oft in meiner Karriere und musste dann erleben, dass es anders kam, aber diesmal bin ich wirklich optimistisch. Ich bin fit wie nie und habe durch die Steigerung in der zweiten Saisonhälfte wieder Selbstvertrauen getankt."#w1#

Der Titel ist das klare Ziel

Frage: "Nach 152 Grand-Prix-Starts wartest du immer noch auf den ersten Sieg. Wirst du in diesem Jahr endlich erlöst?"
Heidfeld: "Ich denke nicht dauernd an den ersten Sieg. Denn das Ziel ist, die WM zu gewinnen und nicht nur ein Rennen."

Frage: "Glaubst du, dass das möglich ist?"
Heidfeld: "Wenn das Auto in der Lage ist, kann ich es schaffen. Bisher hatte ich nur einmal das Auto und die Umstände, dass ich hätte gewinnen können. Das war letztes Jahr in Montreal, und da hat mein Teamkollege gewonnen, und wir haben einen Doppelsieg gefeiert. Doch nach den großen Fortschritten im vergangenen Jahr müssen wir diesmal keinen so großen Schritt mehr gehen."

"Das Ziel ist, die WM zu gewinnen und nicht nur ein Rennen." Nick Heidfeld

Frage: "Im vergangenen Jahr ging im Winter nicht alles glatt, aber ihr habt vor Melbourne riesige Fortschritte gemacht. Wird so etwas in diesem Jahr auch möglich sein?"
Heidfeld: "Zunächst einmal war es wirklich nicht einfach, all das zu erreichen, was wir im Vorjahr geschafft haben. Ich habe es erstmals in der Formel 1 erlebt, dass sich die Lage zu grundsätzlich ändern konnte. Hoffentlich werden wir das in diesem Jahr nicht brauchen. Ich hoffe, dass unser neues Auto von Beginn an gut sein wird."

"Man wird bei den ersten Runden kaum einschätzen können, ob es ein gutes oder ein schlechtes Auto ist, denn es fehlt der wirkliche Vergleich zum letztjährigen B-Modell. Die Regeln haben sich so grundlegend verändert, dass man nicht weiß, ob man nicht eine halbe Sekunde schneller sein sollte. In den vergangenen Jahren konnten wir immer sehr gut einschätzen, wie schnell wir sein müssten, denn die Regeln waren nahezu konstant. Das ist in diesem Jahr anders."

Hackordnung ist nicht mehr zementiert

Frage: "Es gab Änderungen bei der Aerodynamik, die Slicks wurden wieder eingeführt, zudem das neue Hybridsystems KERS. Ist das für BMW insgesamt ein Vor- oder Nachteil?"
Heidfeld: "Es ist in diesem Jahr noch viel schwerer zu sagen, wer wo steht. In den vergangenen Jahren war es meistens so, dass die großen Teams Änderungen schneller umsetzen konnten. Aber vielleicht kriegt diesmal auch ein vermeintlich kleines Team einen richtigen Schub. Das Feld könnte richtig durcheinandergewirbelt werden."

"Es gibt mehr Unsicherheiten, aber auch mehr Hoffnungen. Es gibt Chancen in beide Richtungen. Man muss sich selbst an die Spitze treiben. Alle im Team sind sehr optimistsich am Anfang. Ich hoffe, wir können es schaffen."

¿pbvin|512|1219||1pb¿Frage: "Wie wird sich der verstellbare Frontflügel beim Fahren auswirken? Wird das Überholen dadurch einfacher?"
Heidfeld: "Ich glaube, es macht keinen großen Unterschied, wenn du hinter einem anderen Auto fährst. Ich denke, wir werden es in jeder Runde einsetzen, um die optimale Balance jeweils zu erreichen. Mein Gefühl sagt mir, dass diese Elemente keinen großen Unterschied ausmachen werden, aber ich habe es bislang noch nicht ausprobiert."

Frage: "Werden es die Slicks für dich einfacher oder schwieriger machen, die Reifen im Qualifying auf optimale Temperatur zu bringen?"
Heidfeld: "Im vergangenen Jahr hatte ich nicht immer das gleiche Problem, denn es variierte von Strecke zu Strecke. Manchmal ging es um das Aufwärmen der Reifen und manchmal darum, genau das passende Fenster zu finden. Ich glaube kaum, dass mehr Grip das Problem noch verschärft. Es sollte eigentlich alles etwas einfacher werden. Aber alle haben beim Test in Barcelona leichte Probleme gehabt. Wir warten mal wärmere Temperaturen ab, um die genaue Situation einschätzen zu können."

"Bei den Wintertests ist es immer sehr kühl. Hier in Valencia ist es zurzeit auch kalt, aber wenigstens scheint die Sonne und somit heizt sich der Asphalt etwas auf. Bridgestone ist zuversichtlich, dass wir die Probleme aus den bisherigen Tests nicht mehr erleben werden, wenn es erst einmal bei Sonne etwas wärmer wird."

Wirtschaftskrise kann Formel 1 nur wenig anhaben

Frage: "Inwiefern machen sich die Folgen der weltweiten Finanzkrise bemerkbar?"
Heidfeld: "Die Autos sehen natürlich völlig anders aus. Aber vom Umfeld her kann ich noch keinen Unterschied ausmachen. Natürlich müssen alle Teams sparen, aber die Formel 1 ist und bleibt eine wichtige Plattform, um seine Marke zu positionieren."

"Ich hoffe, dass man genug Wege findet, dass man niemanden entlassen muss und die Fahrer-Gehälter hochhalten kann." Nick Heidfeld

Frage: "Wärst du unter Umständen auch zu Gehaltseinbußen bereit?"
Heidfeld: "In solchen Situation muss man eine genaue Kosten-Nutzen-Planung durchführen, und der Fahrer ist ein einschneidender Faktor. Deshalb muss man sich gegebenenfalls drauf einstellen wie alle anderen auch. Aber es ist im Moment kein Thema, und ich hoffe auch, dass man genug Wege findet, dass man niemanden entlassen muss und die Fahrer-Gehälter hochhalten kann."

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