Heidfeld: "Meine Zukunft sieht gut aus"

Nick Heidfeld fühlt sich im BMW Sauber F1 Team pudelwohl und glaubt, dass er noch zehn rosige Jahre in der Formel 1 vor sich hat

(Motorsport-Total.com) - Als Nick Heidfeld im Jahr 2000 mit dem Formel-3000-Titel in der Tasche zu Prost in die Formel 1 aufstieg, galt er als absolutes Supertalent - genau wie übrigens auch Juan-Pablo Montoya, sein großer Konkurrent in der letzten Nachwuchsstufe vor der Königsklasse des Motorsports. Dennoch fährt "Quick Nick" auch heute noch dem ganz großen Durchbruch hinterher.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld spürt, dass seine Karriere gerade erst richtig ins Rollen kommt

So gute Voraussetzungen wie im BMW Sauber F1 Team, wo er noch bis Ende 2008 unter Vertrag steht, hatte Heidfeld jedoch noch nie, weshalb er seiner Zukunft momentan optimistisch entgegenblickt: "Ich fühle mich ziemlich gut, denn meine Zukunft sieht sehr positiv aus. Das war in den vergangenen Jahren nicht immer der Fall, vor allem bei Jordan nicht, als ich um ein Haar kein Cockpit bekommen hätte", erklärte er.#w1#

Heidfeld will noch zehn Jahre in der Formel 1 bleiben

"Ich bin erst 29 Jahre alt, dennoch schon sein ein paar Jahren in der Formel 1." Nick Heidfeld

Anno 2007 soll aber alles anders werden: "Nun fühle ich mich innerhalb des Teams sehr zuversichtlich - und das Team ist auch zuversichtlich mir gegenüber. Ich bin erst 29 Jahre alt, dennoch schon sein ein paar Jahren in der Formel 1, verfüge also über eine Menge Erfahrung. Gleichzeitig bin ich aber noch jung genug, um noch fast zehn weitere Jahre weiterfahren zu können. Es sieht meiner Meinung nach gut aus", so Heidfeld.

Als Fahrer habe er sich in den vergangenen Jahren "sicherlich" verbessert: "Am schwierigsten ist es, sich in Bezug auf den Speed zu steigern, aber du kannst dich an neue Dinge wie Reifen oder Strecken anpassen. Man kann sich also verbessern, auch wenn die Möglichkeiten eingeschränkt sind, aber man kann es probieren. Hinzu kommt die Arbeit mit dem Team, den Ingenieuren, am Setup und der Strategie für das Rennen. Auch beim Kampf mit den anderen Autos macht man Fortschritte."

Kurzfristig gesehen wird der Wahlschweizer sein großes Ziel, den Gewinn der Formel-1-Weltmeisterschaft, eher noch nicht erreichen - zu groß ist die Lücke, die sein BMW Sauber F1 Team gegenüber den vier Topteams Renault, Ferrari, McLaren-Mercedes und Honda zu schließen hat. Schon 2007 möchte man sich auf den vierten Platz der Konstrukteurs-WM verbessern, der ganz große Durchbruch soll dann aber spätestens 2008 gelingen.

Wohnort liegt ganz in der Nähe von Hinwil

"Es ist einfach schön, denn es sind nette Leute dort. Ich kenne sie gut." Nick Heidfeld

Dass die Fabrik des Teams in Hinwil nur ein paar Autominuten von seinem Haus entfernt liegt, ist laut Heidfeld zwar "nett, aber es hilft nicht sehr viel. Das hat es für mich ein wenig leichter gemacht, ich bin jedoch nicht in der Formel 1, um es leicht zu haben. Es ist einfach schön, denn es sind nette Leute dort. Ich kenne sie gut, habe dort drei Jahre verbracht", spielte er auf seine erste Sauber-Ära zwischen 2001 und 2003 an.

"Als ich wieder in die Fabrik kam, kannte ich viele Leute", fügte er an. "Es war nicht so, als wäre ich weg gewesen. Zu Beginn der Saison war ich dann ein paar Wochen weg - und plötzlich kannte ich kaum noch jemanden! Die bekannten Gesichter waren zwar noch alle da, aber es waren unglaublich viele neue Leute dort. Es hat sich also innerhalb weniger Monate mehr geändert als zu meiner Sauber-Zeit innerhalb von drei Jahren."

Und weiter: "Natürlich vermissen wir etwas, denn wir gewinnen noch nicht, aber meiner Meinung nach geht alles in die richtige Richtung. Ich sehe bei uns nichts Größeres, an dem es uns mangelt und das wir nicht verändern können oder das wir nicht im Moment schon verändern. Ich denke, dass wir eine gute Strategie haben. Das Team ist gelassen, die neuen Leute sind gut. Ich denke, dass die Ergebnisse schon in diesem Jahr viele Leute nicht erwartet hätten."

Weiterentwicklungsrate schon jetzt auf hohem Niveau

Nick Heidfeld

Nick Heidfeld bei den Testfahrten in Barcelona im BMW Sauber F1.06 Zoom

Ein Schlüssel zum Erfolg eines jeden Formel-1-Rennstalls ist die Weiterentwicklung während der Saison - ein Punkt, an dem gerade neue Teams oftmals zerbrechen. Das BMW Sauber F1 Team lieferte diesbezüglich jedoch schon 2006 famose Arbeit ab: "Das Auto hat sich stärker verbessert als erwartet, besonders gegen Ende der Saison, in den letzten paar Rennen. Wir waren da für gewöhnlich in der Lage, um Punkte zu kämpfen", sagte Heidfeld.

"In Monza konnten wir mehr oder weniger aus eigener Kraft auf das Podium fahren. Dort stand ich sogar auf Pole Position, wenn man die Benzinmenge rausrechnet. Das hatte ich im ersten Jahr nicht erwartet", ergänzte er. "In der Formel 1 kommen die größten Verbesserungen für gewöhnlich aus dem Aerodynamiksektor, doch wir haben uns nicht nur auf diesem Gebiet verbessert. Auch auf Motorenseite haben wir ein paar Schritte nach vorne gemacht. Das war wirklich sehr schön."

Der 115-fache Grand-Prix-Teilnehmer fühlt sich in seiner Führungsrolle innerhalb des BMW Sauber F1 Teams jedenfalls pudelwohl, weil es ihm vom Arbeitgeber einfacher gemacht wird als in früheren Jahren: "In den vergangenen Jahren musste ich mit den Ingenieuren sehr hart daran arbeiten, Dinge zu ändern und neue Teile zu bekommen. Das war in diesem Jahr einfacher. Sie sind einfach gekommen", meinte er strahlend.