Heidfeld: Kein Sekt zur Vertragsverlängerung
Telefonisch erfuhr Nick Heidfeld von Mario Theissen, dass er auch 2009 für BMW fahren darf - "Hatte keine Sorgen, dass es nicht in der Formel 1 weitergeht"
(Motorsport-Total.com) - Anfang dieser Woche wurde bekannt gegeben, dass das BMW Sauber F1 Team auch 2009 mit Nick Heidfeld und Robert Kubica weiterfahren wird, womit monatelange Spekulationen um die Zukunft von Heidfeld endlich vom Tisch sind. "Natürlich bin ich froh, dass ich auch nächstes Jahr hier sein werde", sagte der Deutsche. Er sei sich "nicht hundertprozentig sicher" gewesen, dass es so kommen würde.

© xpb.cc
Nick Heidfeld ist überglücklich, dass er auch 2009 für BMW fahren wird
"Ich hatte keine Sorgen, dass es nicht in der Formel 1 weitergeht, sondern ich habe mir Gedanken gemacht, ob ich bei BMW bleibe oder nicht, weil das mein erklärtes Ziel war, das ich jetzt erreicht habe", so Heidfeld glücklich. Falls ihm Fernando Alonso das Renncockpit weggenommen hätte, dann wären Honda und Toro Rosso seine wahrscheinlichsten Alternativoptionen gewesen. Nun haben sich all diese Überlegungen in Wohlgefallen aufgelöst.#w1#
"Hallo Nick, hier spricht Mario..."
Erfahren hat der 31-Jährige von der Bestätigung seines Vertrags in der Woche nach dem Flutlichtrennen in Singapur. Heidfeld war zu Hause in der Schweiz, als bei ihm das Telefon klingelte und BMW Motorsport Direktor Mario Theissen grünes Licht für die kommende Saison gab. Mit seiner Lebensgefährtin Patricia auf die Zusage angestoßen hat "Quick Nick" nicht, schließlich will er Erfolge lieber auf der Rennstrecke erringen und auf dem Podium feiern.
So oder so wäre es übrigens in der Formel 1 für ihn weitergegangen: "Ich stand mit einigen anderen Teams in Kontakt", bestätigte Heidfeld, der findet, dass er seine Probleme mit dem Aufwärmen der Reifen auf eine schnelle Runde spätestens seit dem neuerlichen Rückfall in Valencia endgültig abgelegt hat: "Das Qualifying war in den letzten Rennen besser als Mitte der Saison." Das Team dürfte das ähnlich einschätzen.
Fahrerisch verunsichert war der BMW Sauber F1 Team Pilot nie: "Natürlich habe ich über die Situation nachgedacht, aber ich wurde nicht beeinträchtigt, was die Entwicklung am Auto und das Rennwochenende angeht. Ich habe es geschafft, das in den entscheidenden Momentan auszuschalten", betonte er, gestand aber gleichzeitig: "Man würde es schon lieber sehen, wenn diese Diskussionen gar nicht aufkämen, klar."
Situation besser als die Optik
"Es ist das Wichtigste für beide Seiten, das beste Team beziehungsweise die besten Fahrer zu kriegen. Da waren wir beide so überzeugt voneinander, dass wir wieder zueinander gefunden haben", begründete Heidfeld die Entscheidung. "Auch wenn ich dieses Jahr das eine oder andere Problem hatte: Wenn man sich die Punktesituation und die Rennresultate anschaut, ist das nicht so schlecht, wie es manchmal den Anschein hat."
Theoretisch kann der WM-Fünfte sogar noch Weltmeister werden, auch wenn er realistisch genug ist, nicht vom Titel zu träumen. Aber: "Ich liege einen Punkt hinter dem Weltmeister auf Ferrari - das ist nicht so dramatisch! Auf Robert (Kubica; Anm. d. Red.), der in den Augen vieler Leute eine Traumsaison fährt, sind es acht Punkte. Wenn ich in einer schlechten Saison nur acht Punkte dahinter bin, mit vier zweiten Plätzen, dann ist das nicht schlecht", sagte Heidfeld.
Das erklärte Ziel für 2009 ist, erstmals ernsthaft in den WM-Kampf einzugreifen. Ist das angesichts der vielen Regeländerungen realistisch, Nick? "Ich hoffe es, aber man kann sich nicht ganz sicher sein, weil es zu viele Neuerungen gibt", antwortete Heidfeld heute in Fuji und fügte an: "Genauso, wie es ein größeres Risiko gibt, besteht natürlich auch eine Chance. BMW ist das einzige Team, das bisher alle Ziele erreicht hat, die wir uns vor einigen Jahren gesteckt haben."

