Heidfeld: "Im privaten Leben bin ich ganz anders"

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Nick Heidfeld ist zwar schon seit 2000 in der Formel 1 dabei, doch neben den beiden Schumachers und Nico Rosberg, die als schillernde Persönlichkeiten gelten, geht der Mönchengladbacher manchmal ein wenig unter. Höchste Zeit also, den 28-Jährigen einmal etwas besser kennen zu lernen, zumal er zu den sympathischeren Erscheinungen im Fahrerlager gehört.

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Nur privat ein Chaot, aber ansonsten eher zurückhaltend: Nick Heidfeld

Frage: "Nick, wie würdest du dich selbst in drei Worten beschreiben?"
Nick Heidfeld: "Überhaupt-gar-nicht."#w1#

Heidfeld redet nicht gerne über sich selbst

Frage: "Warum?"
Heidfeld: "Ich mag es nicht gern, mich selbst zu beschreiben. Das finde ich unheimlich schwierig. Es ist besser, wenn das andere Leute beurteilen. Es ist klar, dass ich ein recht ruhiger Charakter bin und speziell an der Strecke sehr in mich gekehrt, sehr objektiv und logisch - weil ich denke, dass das die beste Möglichkeit ist, das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Im privaten Leben ist das aber ganz anders. Da bin ich offener und mit Freunden und Leuten, die ich gut kenne, schon ein bisschen chaotischer."

Frage: "Chaotisch wirkst du aber an der Rennstrecke überhaupt nicht..."
Heidfeld: "Das habe ich ja gerade erklärt. Da fokussiere ich alles auf mein Ziel, möglichst erfolgreich zu sein, und da bringt Chaos nicht viel. Eigentlich liegt es aber schon in meiner Natur, zu Hause nicht gerade der ordentlichste Mensch zu sein."

Frage: "Was ist dir im Leben am wichtigsten?"
Heidfeld: "Das sind verschiedene Bausteine. Da gibt es natürlich einmal die Familie, die durch unsere Tochter, die zehn Monate alt wird, noch wichtiger geworden ist. Dann gibt es meine eigene Familie, Freunde und den Sport."

Frage: "Deine Tochter Juni ist noch nicht ganz ein Jahr alt. Kannst du sie beschreiben?"
Heidfeld: "Patricia und ich sind beide sehr schlank und nicht sehr groß - und so sieht Juni auch aus! Sie fängt gerade an zu krabbeln und zieht sich schon überall hoch. Sie kann zwar noch nicht gehen, steht aber eigentlich den ganzen Tag."

Ehrlichkeit schätzt Heidfeld an Kindern am meisten

Frage: "Was fasziniert dich am meisten an einem Kind?"
Heidfeld: "Zu wissen, dass alles, was das Kind macht, zu 100 Prozent ehrlich ist. Da ist nichts geschauspielert. Das ist eigentlich das Schönste. Wenn man ein Kind - speziell sein eigenes - lachen oder lächeln sieht, kann man das gar nicht beschreiben. Jemand, der kein Kind hat, kann das nicht wirklich nachvollziehen."

Frage: "Wie lange bist du schon mit deiner Freundin Patricia zusammen?"
Heidfeld: "Das sind jetzt schon fast zehn Jahre. Das ist fast wie verheiratet..."

Frage: "Warum seid ihr eigentlich nicht verheiratet?"
Heidfeld: "Wir sind auch so glücklich, ohne verheiratet zu sein."

Frage: "Bücher oder Zeitung?"
Heidfeld: "Zeitung."

Frage: "'Frankfurter Allgemeine Zeitung' oder 'Playboy'?"
Heidfeld: "'Playboy'."

Frage: "Wieso? Bilder oder Artikel?"
Heidfeld: "Natürlich nur die Artikel (grinst)!"

Frage: "'iPod' oder CD-Player?"
Heidfeld: "'iPod'."

Frage: "Jeans oder Smoking?"
Heidfeld: "Jeans."

Mode ist eine von Heidfelds Leidenschaften

Frage: "Designermode oder 'H und M'?"
Heidfeld: "Beides."

Frage: "Burger oder Sternemenü?"
Heidfeld: "Sternemenü."

Frage: "Was ist noch übrig an Träumen im Verlauf deines Lebens?"
Heidfeld: "Sportlich gesehen möchte ich natürlich Formel-1-Weltmeister werden. Auf privater Ebene wäre es schön, noch ein, zwei Kinder in die Welt zu setzen und denen so ein glückliches Leben und eine gute Erziehung zu geben, wie meine Eltern das bei uns geschafft haben. Das Wichtigste ist natürlich, dass alle gesund bleiben."

Frage: "Das hört sich so an, als hättest du eine wirklich glückliche Kindheit gehabt..."
Heidfeld: "Die hatte ich auch."

Frage: "Du hast ja auch ein großartiges Verhältnis zu deinen Eltern, nicht wahr?"
Heidfeld: "Ja. Sie sind hier in Imola auch dabei. Ich finde es schade, wenn man immer hört, dass jemand eine schlimme Kindheit hatte, deshalb ist es auch wichtig, dass man mal sagt, dass es auch anders sein kann. Ich hatte wirklich eine fantastische Kindheit, daher hoffe ich, das meinen Kindern genauso gut weitergeben zu können."