Heidfeld: "Ich verdiene ein Cockpit bei einem Top-Team"
Heidfeld bedauert, dass er vergangene Woche nicht für Williams testen konnte und hofft, dass seine Chance noch kommen wird
(Motorsport-Total.com) - Vergangene Woche wollte das BMW-Williams-Team Nick Heidfeld bei einem Test ausprobieren. Dass man sich für die Dienste des Jordan-Piloten interessiert, ist logisch. Nick Heidfeld verfügt über jede Menge Erfahrung. Er war deutscher Formel-3-Meister, holte im Jahr 2000 den Formel-3000-Titel. Bereits 1997 stieg er als Testfahrer des McLaren-Mercedes-Teams in die Formel 1 ein. Nach drei Jahren als Testfahrer gab er 2000 sein Debüt bei Prost.

© xpb.cc
Nick Heidfeld wartet auf seine Testchance bei BMW-Williams
Mit 27 Jahren gehört er zwar nicht mehr zu den jüngsten Piloten im Feld, aber er ist jung genug, um noch eine lange Karriere vor sich zu haben und vor allem verfügt er über die Reife von 77 Grands Prix, auf die ein Top-Team wie BMW-Williams angewiesen ist. Experten betonen jedoch auch, dass Heidfeld auch deshalb eine mögliche Option für Williams ist, weil es schlichtweg keine besseren Alternativen zu geben scheint.#w1#
Teamchef Eddie Jordan unterstrich am Hockenheimring noch einmal, dass er Nick Heidfeld unterstützen möchte. Er hätte den Test seines Fahrers ermöglicht, doch seiner Aussage zufolge wollte Williams sich Heidfeld für den Rest der Saison sichern, solange Ralf Schumacher noch außer Gefecht gesetzt ist. Dies könne er jedoch nicht zulassen, da er selbst auf Heidfeld als Fahrer in seinem eigenen Team angewiesen ist.
Gerüchte, wonach er für den Test von Williams zu viel Geld gefordert hat, hat der Ire als beschämend dargestellt: "Ich kann einfach nicht glauben, was ich da so höre. Jordan wird alles tun, um unsere Fahrer kommende Saison in ein Top-Team zu bekommen. Aber wir werden dies nicht auf unsere eigenen Kosten tun." Nick Heidfeld selbst möchte sich zu den Gerüchten nicht äußern: "Darüber kann ich leider nichts sagen."
Als "sehr enttäuschend" hat es Nick Heidfeld empfunden, dass der Test vergangene Woche geplatzt ist: "Denn dies wäre für mich wohl die größte Chance in meiner Formel-1-Karriere bisher gewesen", so der Deutsche gegenüber der Nachrichtenagentur 'AFP'. Heidfeld sieht sich noch für weitere zehn Jahre in der Formel 1: "Ich habe also noch viel Zeit, um meine Ziele zu erreichen und das ist der Gewinn der Weltmeisterschaft."
Nick Heidfeld möchte nicht über andere Fahrer urteilen oder seine eigenen Stärken herausstellen, dennoch gibt er es sich selbstbewusst: "Schlussendlich sollte jeder das bekommen, was er verdient und ich denke, dass ich gut genug bin, um ein Cockpit in einem Top-Team zu verdienen." Bisher kann er von diesem Cockpit lediglich träumen, er fühlt sich jedoch geehrt, dass sein Name durch den Kopf von Frank Williams geistert.
Von einem möglichen Einsatz in Hockenheim will Heidfeld jedoch nichts gewusst haben, es sei zunächst nur um einen Test gegangen: "Ich hätte diese Chance auf jeden Fall genutzt, gegen wen ich hätte fahren müssen, wäre egal gewesen. Der Plan war es gewesen, einige Tage zu fahren." Nun hofft Heidfeld, dass der Test noch stattfinden kann und er vielleicht tatsächlich 2005 zu BMW-Williams wechseln kann.

