Heidfeld glaubt noch nicht an den ersten Sieg

Früher oder später wird auch Nick Heidfeld einen Grand Prix gewinnen, noch glaubt der Mönchengladbacher selbst aber nicht daran

(Motorsport-Total.com) - Mit 53 Punkten aus 91 Grands Prix gehört Nick Heidfeld nicht gerade zu den erfolgreichsten Piloten der Formel-1-Geschichte, seit seinem Wechsel zum BMW WilliamsF1 Team zählt er aber mit Sicherheit zu jenem erlesenen Kreis, der in der Regel die Vergabe der Podestplätze unter sich ausmacht. Der vierte Zwischenrang im aktuellen WM-Klassement bestätigt dies.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Fast die Hälfte aller Deutschen halten Heidfeld für ihren besten Formel-1-Fahrer

Doch während in Deutschland nach zwei zweiten Plätzen in Monte Carlo und am Nürburgring nur noch gerätselt wird, wann "Quick Nick" endlich sein erstes Rennen gewinnen wird, ist der 28-Jährige selbst diesbezüglich noch zurückhaltend: "Die nächsten beiden Strecken in Montreal und Indianapolis sind ganz anders als Monaco und der Nürburgring", wird er von deutschen Medien zitiert. "Wir können nicht gewinnen - aber es wäre schön, wenn ich mich täusche."#w1#

Montreal: 2004 ein Punkt, 2005 schon ein Sieg?

Dabei gilt der 'Circuit Gilles Villeneuve', auf dem am kommenden Wochenende in Montreal gefahren wird, als Strecke, die dem BMW WilliamsF1 Team entgegenkommt - Höchstgeschwindigkeit und aerodynamische Effizienz sind dort wichtiger als reiner Anpressdruck. Somit sollten eigentlich die Schwächen des Williams BMW FW27 kaschiert werden. Außerdem hat Heidfeld gute Erinnerungen an Kanada: 2004 holte er dort einen von nur drei WM-Punkten in jener Saison.

Aber: "Wir werden den Rückstand auf McLaren nicht von heute auf morgen wettmachen können", erklärte er unseren Kollegen von der Fachzeitschrift 'Motorsport aktuell'. "Dafür ist der Vorsprung der Silbernen zu groß. Ich bin aber gespannt auf die nächsten zwei Rennen. Dort ist neben Abtrieb auch Top-Speed gefragt." Wirklich große Hoffnungen setzt der werdende Vater aber in das neue Aerodynamikpaket, welches beim Grand Prix von Frankreich debütieren soll.

Prinzipiell könnte es derzeit jedoch kaum besser für Heidfeld laufen: "Im Moment genieße ich die beste Zeit seit langem", gab er am Nürburgring zu Protokoll. Und die innere Genugtuung, nach Jahren des Schattendaseins endlich die Gebrüder Schumacher zu überflügeln, Nick? "Ich hatte erwartet, dass wir stärker als Toyota sind", entgegnete er. "Ich hätte aber nie gedacht, dass wir nach sieben Rennen vor Ferrari und Michael Schumacher liegen."

"Grundsätzlich ist es mir egal, wen ich hinter mir lasse"

"Grundsätzlich ist es mir egal, wen ich hinter mir lasse", fügte der Wahl-Schweizer an. "Über ein Jahr gesehen ist es natürlich wichtiger, wenn man den Teamkollegen bügelt, weil der der Einzige ist, der mehr oder weniger identisches Material zur Verfügung hat." Und da sieht es für ihn nicht schlecht aus: Sieben Punkte mehr als Mark Webber auf dem WM-Konto, immerhin drei von sieben Samstags-Qualifyings gewonnen - und vor allem drei Podiums gegen nur eines des Australiers...

Diese Leistungen werden nun endlich auch von der Öffentlichkeit anerkannt. So hat eine von 'F1Total.com' durchgeführte Umfrage mit fast 4.000 abgegebenen Stimmen ergeben, dass 48,05 Prozent der deutschsprachigen Formel-1-Fans Heidfeld für den derzeit besten Formel-1-Piloten halten - noch vor Michael Schumacher mit 46,93 Prozent. Für Toyota-Pilot Ralf Schumacher entschieden sich gar nur 5,01 Prozent.

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