• 23.08.2008 17:29

Heidfeld: "Gehöre zu den schwereren Autos"

Nick Heidfeld verlor auch in Valencia sein Stallduell gegen Robert Kubica, zeigte sich nach dem Qualifying aber dennoch zufrieden

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Um 1,239 Sekunden verlor Nick Heidfeld heute in Valencia sein Stallduell gegen Robert Kubica. Das würde in der Theorie einen Gewichtsunterschied von etwa 30 Kilogramm oder zehn Runden ausmachen - genau die Differenz zwischen einer Ein- und einer Zweistoppstrategie. Im Interview nach dem Qualifying in Valencia zeigte sich der BMW Sauber F1 Team Pilot jedenfalls zufrieden.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld pokert in Valencia offenbar auf Safety-Cars und einen Boxenstopp

Frage: "Nick, im ersten Teil hast du es mal wieder spannend gemacht, im zweiten gab es dann Applaus vom Team. Wie hast du das wahrgenommen?"
Nick Heidfeld: "Das zweite Qualifying ist gut gelaufen. Da war ich nur mit ein paar Hundertsteln Abstand Dritter. Spannend war es aber wieder speziell im ersten Qualifying. Ich kam mir vor wie im falschen Film und dachte mir: 'Das kann ja wohl nicht sein, dass das zweimal hintereinander passiert!' Genau wie in Budapest habe ich zweimal meine fliegende Runde angefangen, aber da waren Autos im Weg. Timo (Glock; Anm. d. Red.) hat mich offensichtlich wieder nicht gesehen, leider wie gestern. Ich dachte, es ist aus, aber mit den harten Reifen hatte ich zum Glück noch eine zweite Runde."#w1#

Ärger über Landsmann Glock

"Ich verstehe nicht, wie so etwas passieren kann." Nick Heidfeld

Frage: "Wirst du mit Timo über die Situation sprechen, als er dich aufgehalten hat, oder hakst du das ab?"
Heidfeld: "Beides. Natürlich wird man sich das noch mal anschauen, die Stewards werden das auch tun. Trotzdem muss ich mich auf morgen konzentrieren. Ich verstehe nicht, wie so etwas passieren kann. Ich will da jetzt nicht nur Timo die Schuld geben, denn bei uns im Team läuft es so: Wenn ich rausfahre, bekomme ich direkt von einem Ingenieur gesagt, dass ich ein schnelles Auto hinter mir habe, auch den Abstand. Anscheinend passiert das bei einigen Teams nicht."

Frage: "Du kannst aber wieder lächeln. Ist eine Qualifikation wie heute gut für das Selbstbewusstsein?"
Heidfeld: "Ja. Es ist wichtig für einen selbst, aber auch nach außen hin, dass man zeigt, dass der Speed da ist. Es klappt mit Sicherheit noch nicht oft genug, denn ich habe immer noch ein bisschen Probleme, aber wenn es denn mal passt und ich die Reifen halbwegs ausnutzen kann, dann denke ich sieht man, dass der Speed da ist."

Schweres Auto für ein Safety-Car-Rennen?

"Ungarn war gar nicht so schlecht." Nick Heidfeld

Frage: "Inwiefern kann man das heutige Qualifying als Aufwärtstrend im Vergleich zu Ungarn sehen?"
Heidfeld: "Ich glaube, Ungarn war gar nicht so schlecht. Es sah natürlich bescheiden aus, dass ich nicht ins zweite Qualifying gekommen bin, die Pace über das Wochenende war aber in Ordnung. Das ist meine Meinung. Wenn jemand eine andere haben möchte, sei es ihm gegönnt, aber so war es für mich de facto. Hier hatte ich das ganze Wochenende mehr Probleme als zuletzt, habe es dann heute aber zum Glück hinbekommen. Wir haben von gestern auf heute das Auto recht stark umgebaut. Es klappt für mich noch nicht immer auf den Punkt genau, das Maximum herauszuholen, aber wenn es wie in Q2 klappt, dann sieht man, dass die Pace da ist. Q3 war auch in Ordnung. Der Abstand nach vorne ist natürlich groß, aber ich denke, dass ich eher zu den schwereren Autos gehöre."

Frage: "Valencia ist eine neue Strecke. Wie siehst du die Überholmöglichkeiten?"
Heidfeld: "Überholmöglichkeiten sind leider in der Formel 1 immer beschränkt, im Vergleich zu anderen Stadtkursen ist es aber hier nicht schlecht. Der achte Platz ist nicht perfekt, aber ich denke mal, für die Spritmenge, die ich an Bord habe, ist es in Ordnung. Ich habe Jarno (Trulli; Anm. d. Red.) vor mir stehen, der das Feld oft ein bisschen aufhält, auch wenn es nicht mehr so schlimm ist wie vor ein paar Jahren. Der Toyota ist auch stärker geworden. Aber ich denke, ich bin in einer guten Position, noch den einen oder anderen Platz gutzumachen."