Heidfeld erhält Unterstützung aus Österreich
Die Österreicher Niki Lauda, Gerhard Berger und Alexander Wurz trauen Nick Heidfeld bei BMW-Williams 2005 eine Überraschung zu
(Motorsport-Total.com) - Es wird zumindest in Deutschland als offenes Geheimnis gehandelt, dass Nick Heidfeld demnächst einen Rennvertrag bei BMW-Williams unterschreiben wird, den letzten Ausschlag werden aber wohl erst die Testfahrten im Januar geben. Unabhängig davon, ob er tatsächlich den Zuschlag gegen Antonio Pizzonia erhält, trauen ihm aber viele Experten eine Menge zu.

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Heidfeld scheint bei den österreichischen Nachbarn ein paar Freunde zu haben
Starke Rückendeckung erhält der 27-Jährige aus Österreich, denn gleich drei rot-weiß-rote Formel-1-Piloten vergangener Tage sehen "Quick Nick" 2005 im absoluten Spitzenfeld. Vor allem Gerhard Berger, selbst zehnfacher Grand-Prix-Sieger, hat ihn auf der Rechnung: "Ich glaube, Heidfeld wurde bis jetzt immer unterschätzt. Ob er das Zeug hat, ganz vorn zu fahren, kann man noch überhaupt nicht sagen, aber bis jetzt hat er nie wirklich die richtige Chance bekommen", so der Ex-BMW-Sportchef zum 'kicker'.#w1#
Berger: "Ich glaube, Heidfeld ist ein guter Mann"
"Mir ist er schon ein paar Mal aufgefallen, als er saubere und schnelle Runden fuhr, auch schon im direkten Stallduell mit Räikkönen damals bei Sauber. Ich glaube, Heidfeld ist ein guter Mann. Seine Schwäche ist, dass er nicht gerade die größte Persönlichkeit ist oder das tollste Image und Charisma hat. Erst wenn man ihn mit Webber vergleicht, kann man wirklich sagen, wie gut er ist. Die größte Überraschung wäre, wenn Nick besser ist als Mark - aber das ist nicht ausgeschlossen", fügte Berger an.
Ex-Weltmeister Niki Lauda, heute als Formel-1-Experte in Diensten von 'RTL', hat Heidfeld schon vor ein paar Tagen via Boulevardblatt 'Bild' Siegerqualitäten attestiert: Er sei "sauschnell", aber "sein Problem ist, dass er sich immer unter Wert verkauft. Der Bursche muss jetzt mal langsam den Mund aufmachen. Wenn BMW ihm das richtige Auto hinstellt, dann wird dieser Heidfeld Deutschlands neue Nummer zwei."
Gegenüber dem etwas seriöseren 'kicker' äußerte sich Lauda ein paar Tage später zurückhaltender: "Heidfeld war bei den Testfahrten wesentlich besser als Pizzonia. Das war vermutlich der Grund, warum Frank Williams seine Fahrerentscheidung für 2005 noch umgedreht hat. Heidfeld hat sich diese Chance verdient. Ob er aber wirklich gut genug ist, um einen Grand Prix zu gewinnen? Schwer vorauszusagen. Jedenfalls sitzt er zum ersten Mal in einem konkurrenzfähigen Auto", gab er zu Protokoll.
Wurz schätzt Heidfeld ähnlich stark wie Webber ein
Schlussendlich gab auch Alexander Wurz, im Verlauf seiner bisherigen Karriere immerhin einmal auf dem Podium, lobende Kommentare über seinen deutschen Kollegen von sich. Der McLaren-Mercedes-Testfahrer wartet selbst seit Jahren auf eine Chance als Stammfahrer bei einem Top-Team, fiel aber Ende 2001 bei den "Silberpfeilen" durch den Rost, als ihm trotz unterschriftsreifen Vertrags in letzter Sekunde Kimi Räikkönen vor die Nase gesetzt wurde.
"Ich habe mir schon bei den Testfahrten gedacht, was herauskommt. Heidfeld hat sich toll ins Zeug gelegt und mit Superzeiten die Gunst der Stunde genutzt. Auch die Kombination mit BMW macht natürlich Sinn. Ob er gewinnen kann, hängt von vielen Dingen ab, aber wenn sein Auto funktioniert, warum nicht? Ich sehe keinen großen Unterschied zwischen Webber und Heidfeld", so der 30-jährige Österreicher.

