Heidfeld-Einsatz für Williams ein zu großes Risiko
Das BMW WilliamsF1 Team möchte kein Risiko eingehen und lässt beim kommenden Rennen in Spa erneut Antonio Pizzonia fahren
(Motorsport-Total.com) - Nick Heidfeld muss nach seinem schweren Testunfall am 26. August in Monza ein weiteres Rennen pausieren. Das BMW WilliamsF1 Team bestätigte am Dienstagabend in einer Pressemitteilung, dass wie schon vergangenen Sonntag Testfahrer Antonio Pizzonia den Mönchengladbacher beim kommenden WM-Lauf in Belgien vertreten wird.

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Heidfeld ist auch beim Belgien-Grand-Prix zum Zuschauen verdammt
Dabei wird der Brasilianer schon am kommenden Freitag im Auto sitzen, Nick Heidfeld wird in der Schweiz bleiben, wo er seine leichte Gehirnerschütterung komplett auskurieren soll. "Aufgrund des anstrengenden Zeitplans mit den direkt aufeinander folgenden Rennen hat sich das Team dazu entschieden, Nick ausreichend Zeit zu genehmigen, um sich vollständig zu erholen", heißt es in der Mitteilung.#w1#
Reglement zwingt WilliamsF1 zu früher Entscheidung
Die frühzeitige Nominierung, und der Verzicht des Teams, es Nick Heidfeld am Freitag doch noch einmal "probieren" zu lassen, hat aber auch taktische Gründe: "Damit vermeidet das Team die Notwendigkeit einer Fitnessbewertung und Fahrernominierung am Freitag des Belgien-Grand-Prix', was ansonsten das Handicap mit sich gebracht hätte, dass Antonio Pizzonia in der Qualifikation als Erster auf die Strecke gehen muss."
"Unsere erste Priorität liegt auf der Vorsicht im Hinblick auf den Zustand von Nick", so Teamchef Frank Williams. "Auch wenn die allgemeine Ansicht jene ist, dass er in der Lage sein könnte, am Freitag zu fahren, bietet der enge Kalender im Moment nicht den Luxus zusätzlicher Zeit, in der die Entscheidung getroffen werden kann."

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Antonio Pizzonia kann noch einmal zeigen, was er drauf hat Zoom
"Es ist aus diesem Grund das Beste für Nick und auch das Team, wenn wir die klare und frühe Entscheidung treffen, dass Antonio an diesem Wochenende fahren wird", so der Brite weiter. "Zusätzlich zu der Tatsache, dass wir Nick so mehr Zeit zugestehen, um sich zu erholen, können wir Antonio nun nominieren und er kann dann am Samstag in Belgien dank eines starken siebten Platzes, den er sich in Monza sicherte, von einer guten Startposition in der Qualifikation profitieren."
Der 28-Jährige Heidfeld hätte in der Qualifikation in Spa-Francorchamps auf jeden Fall als Erster in das Zeitfahren gehen müssen, was ein klarer Nachteil ist. Das Risiko war dem Team ganz offenbar zu groß, Heidfeld am Freitag fahren zu lassen, um dann eventuell feststellen zu müssen, dass der Deutsche nicht einsatzfähig ist. In diesem Fall hätte auch Ersatzfahrer Pizzonia als Erster in das Qualifying gehen müssen, jetzt startet er als Siebtletzter. "Quick Nick" hat damit Zeit, sich bis zum darauf folgenden Rennen am 25. September in Brasilien zu erholen.
Macht WilliamsF1 aus der Not eine Tugend?
Für das Team ist es also nicht entscheidend, dass Nick Heidfeld den Belgien-Grand-Prix fährt. Dies könnte noch einen anderen Hintergrund haben. Zwar hat man die Option auf Heidfeld für 2006 neusten Gerüchten zufolge bereits eingelöst, könnte den Deutschen aber an BMW "verkaufen". Sollte dann der Button-Transfer platzen, bräuchte man einen neuen Stammfahrer. Der könnte durchaus Pizzonia heißen. Man hat so noch eine Chance, den 25-Jährigen unter Druck stehend zu bewerten. In Monza fuhr der angeblich nicht druckresistente Rennfahrer vom 16. Rang startend als Siebter ein überzeugendes Rennen.

