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Heidfeld ein "Freund und Kollege" für Vettel

Zwei Deutsche in einem Team - kann das gut gehen? Ja! Sebastian Vettel und Nick Heidfeld kommen jedenfalls recht gut miteinander aus...

(Motorsport-Total.com) - Wenn zwei Fahrer einer Nationalität für das gleiche Team fahren, sind Eifersüchteleien und Intrigen nicht ausgeschlossen - doch Nick Heidfeld und Sebastian Vettel scheinen diesen Spagat im BMW Sauber F1 Team recht gut hinzubekommen: Zumindest im Moment gibt es zwischen den beiden Deutschen noch keinerlei Spannungen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Michael Schumacher und Nick Heidfeld

Sebastian Vettel und Nick Heidfeld, in der Mitte getrennt durch Michael Schumacher

An und für sich ist ein Konflikt zwischen den beiden ja vorprogrammiert, denn Heidfeld als Routinier, der von den Medien nie die Anerkennung bekam, die ihm zugestanden wäre, wird nun ausgerechnet von Jungspund Vettel, den viele schon euphorisch als kommenden Weltmeister feiern, unter Druck gesetzt. Vom medialen Trommelwirbel unbehelligt scheinen "Quick Nick" und sein jüngerer Landsmann jedoch erwachsen genug zu sein, sich davon nicht beeinflussen zu lassen.#w1#

Vettel sieht die heikle Situation jedenfalls gelassen: Heidfeld sei "vor allem ein Freund und ein Kollege", wie er im Interview mit dem 'EUROSPORT MotorMagazin' betonte. "Im Training beißt man sich ja nicht wirklich so. Nick ist ein Supertyp und wir haben Spaß." Dass die beiden charakterlich in etwa auf einer Wellenlänge schwimmen, ist für die teaminterne Harmonie sicher nicht schädlich...

Aber: "Generell ist es auf der Rennstrecke mit der Freundschaft vorbei, auch wenn sich zwei Fahrer prinzipiell verstehen und dies jetzt hart klingt. Jeder muss egoistisch handeln und das Beste für sich herausholen. Man hat es ja im letzten Jahr gesehen: Selbst wenn zwei Fahrer blutsverwandt sind", konnte er sich eine Anspielung auf Michael und Ralf Schumacher nicht verkneifen, "heißt es nicht, dass sie sich nicht in die Quere kommen können."

Die Konstellation im BMW Sauber F1 Team, wo Heidfeld als Teamleader gesetzt ist und auch Robert Kubica als Entdeckung des Jahres 2006 sicher im Sattel sitzt, empfindet Vettel übrigens nicht als frustrierend, sondern vielmehr als "positiv, weil ich sehr viel lernen kann. Ich bin ja noch recht neu im Geschäft. Robert ist im Prinzip auch neu, hat aber ein halbes Jahr mehr Erfahrung in der Formel 1", gab der 19-Jährige zu Protokoll.

"Robert ist im Prinzip auch neu, hat aber ein halbes Jahr mehr Erfahrung in der Formel 1." Sebastian Vettel

2007 wird er parallel zu seinem Testengagement als dritter Mann des BMW Sauber F1 Teams in der Renault-World-Series auf Titeljagd gehen. Und wie soll es danach weitergehen, Sebastian? "Ich erzeuge keinen Druck im Sinne, dass ich mir sage, dieses oder jenes muss sofort passieren", entgegnete der Deutsche. "Ich gehe das alles ruhig an, denke mehr von Rennen zu Rennen, von Training zu Training."