• 01.09.2005 17:06

Heidfeld: "Der Unfall hatte schon seine Wirkung"

Der BMW WilliamsF1 Team Pilot über seinen Test-Unfall, seine Zukunft und gefährliche Stellen auf dem Kurs von Monza

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Was erwarten sie sich von diesem Wochenende hier in Monza?"
Nick Heidfeld: "Hoffentlich können wir wieder einmal in die Punkte fahren. Wir hatten ja beim letzten Rennen Pech mit den Reifen. Wir haben das Problem jedoch erkannt und aus der Welt geschafft."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld klagt nach dem Crash zum Glück nicht über Kopfschmerzen

Frage: "Woran hat es gelegen?"
Heidfeld: "Die Reifen haben an ein paar Teilen der Karosserie geschliffen, dies war zu extrem, und das hat zu den Problemen geführt."#w1#

Frage: "Wie hat das Testprogramm hier in Monza letzte Woche ausgesehen?"
Heidfeld: "Wir waren drei Tage lang hier, davon bin ich an zwei Tagen gefahren. Wir haben uns hauptsächlich auf Reifentests konzentriert und haben auch etwas am Setup gearbeitet."

Frage: "Waren sie mit den Testergebnissen zufrieden?"
Heidfeld: "Ja, es lief ganz gut. Aber wie mich die letzten Testfahrten und Rennen gelehrt haben, möchte ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Aber es lief ganz gut, ja."

Frage: "Was erwarten sie sich für das Rennen?"
Heidfeld: "Wir müssen einmal abwarten. Ich bin aber nach wie vor zuversichtlich, dass wir in die Punkte fahren können."

Frage: "In der letzten Woche war zu lesen, dass Nick Heidfeld einen Vertrag bei BMW unterschrieben hat. Wie ist diesbezüglich der Stand der Dinge?"
Heidfeld: "Nein, da gibt es im Moment noch nichts."

Frage: "Wissen sie schon, wann man etwas sagen kann?"
Heidfeld: "Zunächst einmal bleibt abzuwarten, was der Frank macht. Er hat bekanntermaßen eine Option auf mich für das kommende Jahr. Dann sehen wir weiter."

"Zunächst einmal bleibt abzuwarten, was der Frank macht." Nick Heidfeld

Frage: "Befinden sie sich in Gesprächen mit BMW?"
Heidfeld: "Wir sind permanent am Reden. Aber Williams besitzt für einen bestimmten Zeitraum noch eine Option auf mich, solange müssen wir warten."

Frage: "Sie hatten hier bei den Testfahrten einen Unfall. Was ist da passiert und wie geht es ihnen jetzt?"
Heidfeld: "Da gab es leider ein Problem mit der Aufhängung hinten links. Ich hatte danach zwar etwas Kopfschmerzen, mir geht es jetzt aber wieder gut. Der Unfall hatte leider schon Auswirkungen gehabt, denn ich benötigte in den ersten zwei, drei Tagen danach mehr Schlaf als gewöhnlich."

Frage: "Denken sie, dass das an der Grenze einer leichten Gehirnerschütterung war?"
Heidfeld: "Ich denke schon, ja."

Frage: "Das Rennen ist aber nicht in Gefahr?"
Heidfeld: "Mit Sicherheit nein. Ich habe natürlich mit meinen Ärzten gesprochen, sie haben gesagt, dass der größere Schlafbedarf davon kommen kann, aber da ich keinen Schwindel habe, ist das kein Problem."

Frage: "Wir befinden uns hier auf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke, schlägt da der Puls eines Fahrers noch etwas höher?"
Heidfeld: "Nein, eigentlich gar nicht. Ich denke sogar, dass das Rennen hier leichter von der Hand geht, da es Strecken gibt, die körperlich wesentlich anstrengender sind. Man ruht sich beim Geradeausfahren ein wenig aus. Natürlich ist es ein wenig heikler, wenn man in den Zweikampf gerät. Wegen der langen Geraden kommt man etwas dichter an den Vordermann ran und hat hoffentlich auch bessere Chancen zum Überholen."

Frage: "Die Italiener sprechen hier von einer magischen Strecke, verspüren sie in Monza auch diese Magie?"
Heidfeld: "Ich denke, dass früher das Spezielle die Steilkurven waren, die es ja heute nicht mehr gibt. In meinen Augen ist diese Strecke immer noch etwas Besonderes, da sie eine lange Tradition hat und heraus sticht, anders ist als die anderen Pisten. Es ist die schnellste Strecke, die wir im Kalender haben"

Frage: "Die Auslaufzonen sind hier etwas kleiner als auf neuen Strecken wie zuletzt in der Türkei, die Kiesbetten sind noch etwas tiefer - wie sehen sie den Trend, immer mehr Retorten-Strecken zu haben?"
Heidfeld: "Nun, wir haben in der Vergangenheit diese Strecke auch immer wieder kritisiert, vor allem, was die zweite Schikane angeht. Die erste Schikane hat man schon entschärft, sodass man eine praktisch unendliche Auslaufzone hat, wenn man Bremsversagen hat. Hier kommt man wieder auf die Strecke zurück, was in der zweiten Schikane nicht der Fall ist. Hier sollte man für die Zukunft etwas ändern."

"Wir haben in der Vergangenheit diese Strecke auch immer wieder kritisiert." Nick Heidfeld

Frage: "Ist diese Strecke in ihren Augen noch zeitgemäß?"
Heidfeld: "Ich denke schon, vorausgesetzt, man nimmt ein paar kleinere Veränderungen vor, vor allem wie schon angesprochen in der zweiten Schikane."