• 05.10.2007 13:38

  • von Inga Stracke

Heidfeld: "Das wirft uns zurück"

Nick Heidfeld analysiert den ersten Trainingstag in China, an dem er zweimal mit Defekt ausrollte, und übt Kritik an der Fahrweise von Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, heute haben wir dich fast mehr zu Fuß als im Auto gesehen. Was war denn los?"
Nick Heidfeld: "Ich hatte leider einen Hydraulikschaden, gleich zweimal. Das ist natürlich enttäuschend, wenn das passiert, denn ich konnte nicht viel fahren. Das wirft uns in der Vorbereitung natürlich zurück."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Über weite Strecken des Tages war Nick Heidfeld zum Zuschauen verdonnert

Frage: "Wie schlimm ist es, so einen Tag zu verlieren? Ihr habt ja auch alte Daten und morgen ist auch noch ein Tag..."
Heidfeld: "Es ist trotzdem entscheidend. Wir haben am Wochenende ja nicht so viel Zeit, sondern nur noch morgen eine Stunde, dann kommt schon das Qualifying. Aus dem heutigen Tag konnte ich nicht viel lernen."#w1#

Frage: "Wie geht ihr nun an die Sache heran?"
Heidfeld: "Wir probieren, mit den wenigen Daten, die wir haben, etwas zu lernen und die Probleme zu analysieren. Wir müssen mal gucken, was Robert gemacht hat. Dann ist es im Vergleich zu sonst mehr ein Schuss ins Blaue. Was man heute probiert hätte, vermutet man dann mehr, und das muss man dann morgen schnellstmöglich aussortieren."

Frage: "Bleibt ein ungutes Gefühl für das Rennen? Denn wenn zweimal so ein Hydraulikdefekt auftritt, kann das ja auch noch mal passieren, oder?"
Heidfeld: "Ja, ein bisschen schon. Wir hatten zwar die Saison über gesehen nicht so viele Probleme - nur einen Ausfall, aber das war auch ein Hydraulikschaden, in Indianapolis. Eigentlich hätte ich erwartet, dass das mittlerweile aussortiert ist."

Frage: "Was ist im Qualifying für dich möglich?"
Heidfeld: "Das Übliche, nehme ich an. Ich glaube, dass wir die drittstärkste Kraft sein werden, auch wenn die Renaults in den letzten ein, zwei Rennen ein bisschen stärker geworden sind."

Frage: "Ein Satz zur Strecke, was ist hier wichtig?"
Heidfeld: "Es ist auf jeden Fall eine sehr schöne Strecke, obwohl sie ganz modern und neu ist, wo es dann ja manchmal heißt, dass die langweilig sind. Wir haben zwei sehr interessante Rechtskurven, nämlich die erste, die leider über die Jahre am Eingang ein bisschen wellig geworden ist, und dann noch die lang gezogene Kurve auf die Gegengerade, in der man aufpassen muss, dass man sich nicht die Vorderreifen vernichtet."

Frage: "Noch einmal kurz zu Fuji: Wie siehst du die Diskussionen um Lewis Hamiltons Verhalten hinter dem Safety-Car?"
Heidfeld: "Nachdem die beiden Ferraris reingefahren sind, war ich ja während des Starts Dritter, und da wäre ich beim Restart auch fast Alonso reingeknallt, weil Hamilton in meinen Augen nicht so gefahren ist, wie er es hätte machen sollen. Wir hatten das beim letzten Rennen erst diskutiert. Ich hatte es angesprochen, weil er das in meinen Augen in Monza nicht richtig gehandhabt hat. Charlie (Whiting, Rennleiter der FIA; Anm. d. Red.) auch zugestimmt und hat gesagt, wir sollten vorsichtiger sein und anders fahren. Lewis hat das in meinen Augen nicht getan und hat vielleicht ein bisschen vergessen, dass die Sicht etwas weiter hinten nicht so gut war wie für ihn."

"Lewis hat ein bisschen vergessen, dass die Sicht etwas weiter hinten nicht so gut war wie für ihn." Nick Heidfeld

Frage: "Würdest du sagen, er hat eine Strafe verdient?"
Heidfeld: "Ja."

Frage: "Was wäre eine angemessene Strafe?"
Heidfeld: "Keine Ahnung, damit habe ich mich nicht beschäftigt. Aber wir haben das Thema wie gesagt vorher besprochen. Er hat einen Fehler gemacht - auch ohne die Kollision zwischen Sebastian (Vettel; Anm. d. Red.) und Webber wäre das ein Fehler gewesen."

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