• 24.07.2005 10:03

Heidfeld: "Das habe ich noch nicht erlebt"

Der Sinkflug des BMW WilliamsF1 Teams scheint beendet, Nick Heidfeld und Patrick Head setzen auf bessere Leistungen bis zum Saisonende

(Motorsport-Total.com) - Der bisherige Saisonverlauf 2005 war für Nick Heidfeld ein Wechselbad der Gefühle. Nach einem mäßigen Auftakt des BMW WilliamsF1 Teams zeigte die Formkurve nach oben, doch nach der Nordamerikatour der Formel 1 kam der Einbruch. In Magny-Cours und Silverstone lief nichts zusammen, der Mönchengladbacher und sein Teamkollege Mark Webber wurden zu Statisten.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld wähnt das BMW WilliamsF1 Team wieder im Aufwärtstrend

Bei den jüngsten Testfahrten in Jerez wurde das neue Aerodynamikpaket, welches in Frankreich debütierte, erneut umfangreich getestet. Dabei scheint das Team Lösungen gefunden zu haben, welche wieder für einen Aufwärtstrend sorgten. "Wir stehen mit beiden Autos recht locker in den Top-Ten. Das ist deutlich besser als bei den letzten Rennen", so Heidfeld. "Ich habe das auch gestern (am Freitag; Anm. d. Red.) schon gespürt, auch wenn es von den Positionen nicht so aussah. Ich bin sehr zufrieden."#w1#

Heidfeld: "Das Wichtigste ist, dass es wieder aufwärts geht"

"Wir haben einen sehr guten Test in Jerez gehabt, bei dem wir einiges verändert haben", erklärte der 28-Jährige die Maßnahmen nach den Desasterrennen in Magny-Cours und Silverstone. "Vielleicht kommt uns auch die Strecke hier entgegen. Das sollte dann auch in Budapest der Fall sein. Und dann hoffe ich, dass wir später in der Saison wieder so große Fortschritte machen, dass wir um Podestplätze kämpfen können."

Über den genauen Grund, warum das BMW WilliamsF1 Team den Anschluss an die Konkurrenz verlor, zerbricht man sich weiter den Kopf. "Das habe ich noch nicht erlebt", so Heidfeld. "Am Anfang haben wir uns kontinuierlich gesteigert. Aber jetzt der Abfall während der vergangenen Rennen war schon enorm. Das ist für Insider in der Formel 1 und auch für uns selbst schwer zu erklären. Aber das Wichtigste ist, dass es wieder aufwärts geht."

"Das kann man schwer erklären, das hat uns selbst auch erstaunt. Ich war mir schon sicher, dass wir bei den Überseerennen etwas mehr Probleme haben würden, weil es da sehr auf Top-Speed und Effizienz ankam, und da waren wir einfach nicht so stark", führte er weiter aus. "Als wir dann wieder nach Europa kamen, hatte ich eigentlich erwartet, dass wir mit dem neuen Aeropaket einen guten Schritt nach vorn machen würden. Aber das haben wir augenscheinlich nicht ganz verstanden. Zum anderen müssen die anderen Teams einen großen Entwicklungssprung gemacht haben. Aber das Wichtigere für mich ist, dass es jetzt schon etwas besser aussieht."

Head: "Es sieht ein bisschen besser aus"

Patrick Head, Teilhaber des BMW WilliamsF1 Teams, erkennt in der Aerodynamik den Kernpunkt der Probleme. Gerade Silverstone habe dies aufgedeckt. "Silverstone ist eine schwierige Strecke. Wenn man ein aerodynamisches Instabilitätsproblem mit dem Auto hat, was bei uns der Fall war, dann wird es sich in Silverstone mehr zeigen als irgendwo sonst", erklärte er gegenüber 'Crash.net'.

"Wir haben natürlich viel im Windkanal getestet und untersucht, und wir haben unsere Vorgehensweise beim Setup ein bisschen verändert", erklärte er die Maßnahmen vor dem Rennen in Hockenheim. "Wir haben daraus gelernt, dass wir ein 100-Prozent-Modell im Windkanal mit einem 60-Prozent-Modell laufen ließen. Da hat es ein, zwei Diskrepanzen gegeben, die dazu geführt haben könnten, dass wir das Auto bisher immer anders abgestimmt haben. Es sieht also ein bisschen besser aus."

Doch insgesamt überwiegt nach den ersten beiden Tagen in Hockenheim auch bei Head der Optimismus. "Man muss sehen, wie sich das Rennen entwickelt. Das hängt natürlich davon ab, wie viel Benzin die verschiedenen Leute an Bord haben", so der 59-Jährige. "Wir hatten zwei sehr schlechte Grands Prix, aber das BMW WilliamsF1 Team ist ein Topteam. Ich bin sicher, dass wir besser dazu in der Lage sind, unsere Probleme auszusortieren, als bei den letzten beiden Rennen, und ich bin sicher, dass wir uns diese Saison noch steigern werden."