Heidfeld: "Begeisterung hält noch an"

Nick Heidfeld hofft, dass er in Magny-Cours die Früchte seiner Analysearbeit ernten wird, und sieht sich nicht als Nummer zwei im Team

(Motorsport-Total.com/Premiere) - So gerne hätte Nick Heidfeld den ersten Grand Prix für das BMW Sauber F1 Team gewonnen, aber in Montréal musste er Robert Kubica den Vortritt lassen. Selten zuvor dürfte er sich über einen zweiten Platz so wenig gefreut haben, zumal sein Stallkollege nun auch die Fahrer-WM anführt. Im teaminternen Duell steht es nach sieben Rennen 42:28 für den Polen.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld hätte nur allzu gerne den ersten Grand Prix für BMW gewonnen

"Quick Nick" macht gar keinen Hehl daraus, dass er Kubicas Rolle "gerne übernommen" hätte, wie er gegenüber der 'dpa' bestätigte, gleichzeitig zerbricht er sich aber nicht den Kopf darüber, dass er nun von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen zur Nummer zwei degradiert werden könnte, die den Einserpiloten im WM-Kampf unterstützen muss: "Durch diesen Erfolg an sich hat sich nichts verändert. Bei uns gab und gibt es keinen Nummer-eins- oder Nummer-zwei-Status."#w1#

Stimmung im Team könnte nicht besser sein

Positiv sei jedenfalls die Stimmung seit dem Doppelsieg in Montréal: "Die Begeisterung hält noch immer an", so Heidfeld, "aber nichtsdestotrotz konzentrieren wir uns auf unsere Arbeit. Es war das Ziel für diese Saison, ein Rennen zu gewinnen, und das haben wir jetzt schon recht früh erreicht. Obendrein haben wir noch einige andere Dinge erreicht, die wir gar nicht in der Planung hatten, also sind wir sehr zufrieden."

Sein persönliches Hauptproblem waren bisher die Reifen, denn mit seinem sanften Fahrstil bekommt der 31-Jährige die Bridgestone-Pneus auf eine schnelle Runde im Qualifying kaum auf Temperatur. Das zieht sich wie ein roter Faden durch seine Rennwochenenden durch, denn mit einem schlechten Startplatz ist die Gefahr akut, auch im Grand Prix hinter langsameren Konkurrenten eine Menge Zeit einzubüßen und dabei den Anschluss zu verlieren.

Probleme gelöst, Nick? "Jein..."

Heidfeld hat daher in Barcelona außerplanmäßig getestet. Sein Fazit: "Im Renntrimm läuft es nach wie vor ganz gut. Ich bin in Kanada die zweitschnellste Rennrunde gefahren. Das Problem, das sich herauskristallisiert hat, ist das Qualifying. Das lief in den ersten zwei Rennen nicht so schlecht, aber ich habe jetzt ein bisschen Zeit investiert, um daran mit den Ingenieuren zu arbeiten. Ich habe auch einen Tag lang in Barcelona am Setup gearbeitet", analysierte der Deutsche.

Und er wagte nach Platz neun im ersten Freien Training noch einen kurzen Ausblick auf Magny-Cours: "Wir haben sieben Rennen hinter uns und waren eigentlich immer recht stark. Aus eigener Kraft reicht es aber noch nicht ganz, denn auch in Kanada sind Kimi (Räikkönen; Anm. d. Red.) und Hamilton ausgefallen. Da konnten wir unsere Chance nutzen, aber unter realistischen Bedingungen können wir nur auf das Podium fahren, wenn es gut läuft."