Heidfeld bedauert den Rückzug von BMW
Der frühere BMW Sauber F1 Team Pilot Nick Heidfeld empfindet den Ausstieg von BMW als schade, weil er dem Rennstall noch einiges zugetraut hätte
(Motorsport-Total.com) - Die Sommerpause der Formel 1 war erst wenige Tage alt, da überraschte BMW mit der Nachricht, nach der inzwischen abgelaufenen Saison nicht mehr länger in der Formel 1 mitmischen zu wollen. Für Stammfahrer Nick Heidfeld kam diese Ankündigung genauso überraschend wie für die zahlreichen Angestellten in München und Hinwil. "Das war schlimm", meint Heidfeld rückblickend.

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Servus BMW - die Münchener ziehen sich zum Jahresende aus der Formel 1 zurück
"Nachdem Honda aus der Formel 1 ausgestiegen war, die Wirtschaftskrise anhielt und es immer wieder Gerüchte über Unsicherheiten bei anderen Herstellern gab, habe ich natürlich stets versucht, im eigenen Haus Bescheid zu wissen", berichtet der Deutsche. "Ich habe oft nachgefragt und immer wieder wurde mir versichert, dass wir weiterfahren. Als der Anruf kam, konnte ich es nicht glauben."#w1#
Entsprechend tief saß der Schock über das Formel-1-Aus: "Es hat eine Weile gedauert, bis diese Nachricht gesackt war", gesteht Heidfeld. "Das wird für viele so gewesen sein. Vor allem, weil die Teammitglieder in die Ferien fuhren und die Fabrik geschlossen war. Die Leute hatten Wochen zu überstehen - ohne etwas zu wissen, ohne fragen zu können, wie es weitergeht", so der 32-Jährige.
Inzwischen ist die Zukunft des Rennstalls geklärt: Peter Sauber übernimmt wieder das Kommando in Hinwil und führt das Team fortan erneut in Eigenregie. Statt BMW Aggregaten kommen künftig Ferrari-Motoren zum Einsatz - für einige der Angestellten bedeutet das Aus der Münchener aber zugleich das Ende ihrer Arbeitszeit beim Team: Sauber kann 2010 nicht alle Teammitglieder weiter beschäftigen.
Trotz dieser Umstände kann Heidfeld die Entscheidung von BMW durchaus nachvollziehen: "Aus Sicht eines Automobilherstellers macht es vielleicht Sinn, nachhaltiger und grüner zu werden. Wir haben eine weltweite Wirtschaftskrise, auf die ein Konzern reagieren muss. Da hat sicher einiges eine Rolle gespielt. Aber es ist extrem schade", gibt der Formel-1-Pilot aus Mönchengladbach zu Protokoll.
"Natürlich ist eine solche Entscheidung nicht in meinem Sinne, denn ich bin Rennfahrer und pro Motorsport", hält Heidfeld fest und fügt an: "BMW ist angetreten, um den Titel zu holen. Ich denke, wir hätten das auch geschafft. Jetzt hoffe ich sehr, dass die Sauber-Mannschaft schnellstmöglich einen Startplatz für 2010 bekommt", so der Deutsche. Doch noch hat das Team kein grünes Licht erhalten...

