Heidfeld am Samstagmorgen vor den Ferraris

Wie schon in Melbourne fuhr das BMW Sauber F1 Team auch in Sepang im dritten Training Bestzeit - McLaren-Mercedes nicht in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Auch nach dem dritten Freien Training zum Grand Prix von Malaysia ist es noch unglaublich schwierig, das wahre Kräfteverhältnis auf dem Sepang International Circuit einzuschätzen. Ein fester Wert scheint aber wieder einmal Nick Heidfeld zu sein: Der BMW Sauber F1 Team Pilot erzielte in 1:35.019 Minuten die bisher beste Zeit des gesamten Wochenendes.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld zog in letzter Minute den Bestzeit-Pfeil aus dem Köcher...

Heidfeld verfolgt damit augenscheinlich eine ähnliche Strategie wie vor einer Woche in Melbourne, als das BMW Sauber F1 Team auch erst am Samstagmorgen richtig auftrumpfte. Stallgefährte Robert Kubica (19 Runden) erwischte diesmal aber keine perfekte Runde und wurde daher nur 17. - mit gerade mal 1,599 Sekunden Rückstand auf "Quick Nick", was zeigt, wie unglaublich eng das Formel-1-Feld momentan beisammen liegt.#w1#

Wie stark sind Rot und Silber wirklich?

Das rot-silberne Duell an der Spitze entschied Ferrari klar für sich, denn Kimi Räikkönen (+ 0,243/17 Runden) und Felipe Massa (+ 0,369/17 Runden) belegten die Positionen zwei und drei, während es die Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton (11./+ 0,908/13 Runden) und Heikki Kovalainen (16./+ 1,510/16 Runden) noch nicht einmal in die Top 10 schafften. Allerdings war bei McLaren-Mercedes wohl noch eine Menge Benzin im Tank.

Lewis Hamilton

Hat McLaren-Mercedes wirklich schon alle Karten voll aufgedeckt? Zoom

Hamilton lieferte gegen Halbzeit der Session mit einem Ausritt in der schnellen Doppelrechts einen der spektakuläreren Momente des Samstagmorgens, an dem es übrigens entgegen aller Prognosen nicht regnete - bis zu 29 Grad erreichte das Thermometer unter sonnigem Himmel. Für heute Nachmittag könnten sich die Bedingungen aber verändern, denn die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 90 Prozent. Das würde natürlich alles auf den Kopf stellen.

Dass einige Teams gemauert haben - auch bei Ferrari hatte man den Eindruck, dass es noch schneller gegangen wäre -, liegt auf der Hand, sodass Fahrer wie Jarno Trulli (4./+ 0,370/20 Runden), Mark Webber (+ 0,418/16 Runden) und David Coulthard (beide Red-Bull-Renault/+ 0,634/17 Runden) in die Top 6 vorstoßen konnten. Timo Glock (10./Toyota/+ 0,892/21 Runden) warf ein ähnliches Resultat mit einem Fahrfehler im letzten Sektor weg.

Piquet Jr. war unterwegs zur Bestzeit

Extrem stark präsentierte sich diesmal Nelson Piquet Jr. (+ 0,749/15 Runden), der seine gute Form von gestern fortsetzte und am Ende sogar Bestzeit im ersten Sektor markierte, dann aber im zweiten Sektor von der Strecke abkam und die Runde nicht zu Ende fahren konnte. Aber immerhin feierte er einen Sieg im teaminternen Duell, indem er Doppelweltmeister Fernando Alonso (12./+ 1,049/14 Runden) klar hinter sich ließ.

Nico Rosberg

Arbeitslos: Nico Rosberg beendete seinen Vormittag früher als alle anderen Zoom

Wie erging es den übrigen Deutschen? Sebastian Vettel (9./Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,808/16 Runden) hielt konstant in den vorderen Regionen mit, Adrian Sutil (20./Force-India-Ferrari/+ 1,920/21 Runden) war wieder deutlich langsamer als sein Teamkollege und Nico Rosberg (15./Williams-Toyota/+ 1,471/7 Runden) verbrachte die meiste Zeit an der Box, während seine Mechaniker das Heck umbauten. Rosberg hatte sich zuvor massiv über das Handling der Hinterachse beschwert.

Probleme hatte auch Rubens Barrichello (22./+ 2,684/6 Runden), denn der Brasilianer musste sich den größten Teil der 60 Minuten von der Garage aus anschauen - bei ihm trat ein technischer Defekt auf. Die Honda-Crew zerlegte die Heckpartie des RA108, baute sogar das Getriebe aus. Möglicherweise blüht Barrichello also ein Motorwechsel. Ansonsten wurden von uns keine nennenswerten technischen Defekte registriert.