• 31.07.2006 10:05

  • von Fabian Hust

Heckflügelelement wurde MF1 Racing zum Verhängnis

Beide Autos des MF1 Racing-Teams wurden nach dem Rennen auf dem Hockenheimring von der Rennleitung aus der Wertung genommen

(Motorsport-Total.com) - Die Disqualifikation des MF1 Racing-Teams ist für Christijan Albers und Tiago Monteiro natürlich aus sportlicher Sicht keine schöne Angelegenheit, aber da beide Piloten außerhalb der Punkte ins Ziel gekommen waren, eine verschmerzbare Angelegenheit.

Titel-Bild zur News: James Key

James Key, Technischer Direktor, musste bei der Rennleitung vorsprechen

Bei der Untersuchung der M16-Boliden des russischen Rennstalls war nach dem Rennen festgestellt worden, dass das untere Element am Heckflügel zu flexibel ist, sich also bei Belastung zu sehr verbiegt. Allerdings konnte man dem Team keine Absicht unterstellen, vielmehr dürfte es sich um Materialermüdung oder einen Konstruktionsfehler gehandelt haben.#w1#

In den vergangenen Wochen waren einige Teams in diesem Graubereich des Reglements vorgedrungen, denn wenn sich die Flügel bei hohen Geschwindigkeiten verbiegen und dadurch den Luftwiderstand reduzieren, lassen sich die Höchstgeschwindigkeiten steigern, ohne dass man dazu eine höhere Motorleistung benötigt.

Während Teams wie BMW und Ferrari immer reglementkonforme Lösungen hatten und lediglich nach Bitte des Automobilweltverbandes FIA Modifikationen an ihrem Leitwerk vornahmen, war die Sache im Fall von MF1 Racing klar.

"Die Rennleitung hat vom Technischen Delegierten (Charlie Whiting; Anm. d. Red.) einen Bericht erhalten, aus dem hervorgeht, dass das untere Element des Heckflügels der Autos mit den Startnummern 18 und 19 eine übermäßige Flexibilität aufweist", heißt es in einer Mitteilung der FIA vom Sonntagabend.

"Die Rennleitung hat nach Anhörung des Technischen Delegierten den Flügel der beiden Autos untersucht und die Erklärung des Technischen Direktors in Bezug auf den Artikel 2.4 des Technischen Reglements der Formel 1 angehört."

"Nach Ansicht der Rennleitung waren die Autos nicht reglementkonform, da das untere Flügelelement an beiden Seiten beider Autos ein beträchtliches Maß an Flexibilität aufwies, so sehr, dass der hintere Teil des Flügels sich auf einer geraden und vorbestimmten Linie nach unten zu verbiegen scheint. Solch eine Linie scheint einem Bruch im Kohlefaser-Gewebe zuzuordnen zu sein und nicht einem fortlaufenden Verbiegen des Flügels."

"Die Rennleitung hat dies als einen Verstoß gegen das Technische Reglement der Formel 1 in Bezug auf das Bodywork angesehen, besonders Artikel 3.15, der verlangt, dass Teile, die die aerodynamische Leistung des Autos beeinflussen, starr und unbeweglich mit dem unbeweglichen Teil des Autos verbunden sein müssen."