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Head: "Von unseren Resultaten sehr enttäuscht"
Williams-Teilhaber Patrick Head über den neuen Hauptsponsor, die reorganisierte Technikabteilung und seine Erinnerungen an Michael Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Patrick, ihr habt für nächstes Jahr einen neuen Hauptsponsor bekannt gegeben..."
Patrick Head: "Es ist offensichtlich gut, mit einem großen Unternehmen wie diesem zusammenzuarbeiten. Das ist finanziell eine Hilfe für das Team. Unsere Leistungen waren in diesem Jahr sehr schlecht, dazu kam auch noch die schlechte Zuverlässigkeit, daher war es ziemlich schwierig, Leute davon zu überzeugen, in unsere Zukunft zu investieren, aber es ist ermutigend, dass es uns dennoch gelungen ist."

© xpb.cc
Patrick Head möchte nie wieder eine derart erfolglose Saison wie 2006 erleben
Frage: "Alexander Wurz fuhr Trainingsbestzeit. Es gibt ein Gerücht, dass ihr 20.000-Touren-Motoren habt. Hatte er einen dieser Motoren?"
Head: "Nein, denn der Cosworth-Motor ist schon das ganze Jahr hindurch dazu in der Lage, über 20.000 Touren zu drehen, auch wenn es zu Saisonmitte mal eine Phase gab, als wir ein wenig reduzieren mussten. Alex war am Ende der Session draußen und hatte relativ wenig Benzin drin, neue Reifen drauf und den Motor in der höchsten Stufe, aber morgen werden wir viel schnellere Zeiten sehen."#w1#
Frage: "Ihr habt euer Team in der Technikabteilung neu organisiert. Was kannst du dazu sagen?"
Head: "Das passiert in allen Teams, aber wir waren von unseren Resultaten in diesem Jahr sehr enttäuscht. Wenn alle voll arbeiten, man aber trotzdem nicht vorankommt, dann muss man frisches Blut holen. Also entschieden wir uns für diese Änderungen, die die mechanische Seite betreffen wie auch den Systemsupport und das aerodynamische Programm. Man kann ja von einem Team nach einem Jahr wie unserem schlecht erwarten, dass es zuschaut und nichts unternimmt."
Frage: "Michael Schumacher beendet seine Karriere. Hattet ihr je eine Gelegenheit, ihn unter Vertrag zu nehmen?"
Head: "Wir hätten ihn jederzeit gerne genommen, aber ich kann mich nicht an Gespräche mit ihm erinnern. Als er von Benetton zu Ferrari wechselte, war er sich seiner Sache recht sicher, aber er war ein bemerkenswerter Fahrer und ein bemerkenswerter Gegner. 1994 und 1997 legten wir uns auf eine Art mit ihm an. 1994 ging es schlecht für uns aus, 1997 gut - und auch 2003 kämpften wir mit ihm, aber am Jahresende fielen wir zurück. Er war über einen langen Zeitraum ein Gegner des Williams-Teams, und in den vergangenen Jahren war er einfach übermächtig. Er hatte eine bewundernswerte Karriere. Ich habe das Rennen in Japan in England gesehen, früh am Morgen, und ich war sehr beeindruckt, als er nach seinem Motorschaden in die Ferrari-Garage ging, um sich bei allen zu bedanken. Wir hatten viele Champions bei uns, aber so etwas hätte keiner von ihnen getan. Genau das macht ihn zu einem, der ein Team aufbauen und formen kann. Wenn er in die Fabrik kommt, sagt er nicht, wie das Auto gebaut werden soll, sondern er ist eine Inspiration für die Mitarbeiter um ihn herum."
"Ich glaube nicht, dass es je dazu gekommen ist, aber wenn Frank (Williams; Anm. d. Red.) jemals Gehaltsverhandlungen mit ihm geführt hätte, dann hätte er sicher so ausgesehen, als würde er gerade an einer Zitrone lutschen. Ich denke aber, so weit ist es nie gekommen - oder Frank hat es mir nur nicht erzählt!"

