• 23.10.2010 20:01

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Head: Schneller fahren mit mehr Benzin

Williams-Teilhaber Patrick Head spricht über die Motorennutzung seines Teams und darüber, dass mehr Benzin nicht unbedingt ein Nachteil sein muss

(Motorsport-Total.com) - Als einziges der etablierten Formel-1-Teams entschloss sich Williams in dieser Saison dazu, auf die Kraft der Motoren von Cosworth zu setzen, die sonst nur in den Autohecks der drei neuen Rennställe Verwendung finden. Damit ist das aus Großbritannien stammende Traditionsteam ein großes Risiko eingegangen, denn niemand wusste mit Sicherheit zu sagen, wie gut Cosworth aufgestellt sein würde.

Titel-Bild zur News: Cosworth

Die Boliden des Williams-Teams werden von Cosworth-Aggregaten angetrieben

Wie Williams-Teilhaber Patrick Head am Rande des Großen Preises von Südkorea erläutert, haben die Triebwerke von Cosworth einen anderen Hintergrund als die Produkte der Konkurrenz. "Die Benzineffizienz des Motors ist immer ein Faktor", sagt Head und fügt hinzu: "Ich möchte Mark Gallagher nicht auf die Zehen treten, denn Cosworth hat bemerkenswerte Arbeit geleistet."

"Aber: Wir bekamen den Motor spät im Winter, als die Aggregate der anderen schon ziemlich gleich getrimmt waren. Also konnten die anderen Hersteller bereits an der Effizienz arbeiten, während bei Cosworth noch rohe Aluminiumblöcke auf dem Prüfstand liefen. Ich weiß nicht, wie viel Benzin die anderen verbrauchen, aber Cosworth hatte weniger Zeit, sich um diesen Bereich zu kümmern."

Aus diesem Grund müsse man Kompromisse eingehen. Head: "Cosworth hat uns Einstellungen angeboten, bei denen der Motor sicher läuft, aber dann hat er natürlich weniger Leistung. In der Simulation hatten wir dann immer eine kürzere Rennzeit, wenn wir das Benzin einfüllten und die verfügbaren höheren Leistungsstufen fuhren. Das ist die Variante, zu der wir meistens tendieren."

Sprich: Williams nimmt im Zweifelsfall ein Plus an Benzin mit auf die knapp 300 Kilometer messende Rennreise, um im Grand Prix unterm Strich eine etwas bessere Figur abzugeben. Damit gelang es dem Rennstall um Rubens Barrichello und Nico Hülkenberg, in den vergangenen Rennen insgesamt 58 WM-Punkte einzufahren. Williams wird auf dem siebten Platz in der Herstellerwertung geführt.

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