• 09.02.2011 19:30

  • von Stefan Ziegler

Head: "Die Uhr dreht sich weiter"

Williams-Teilhaber Patrick Head über den Börsengang des britischen Rennstalls, seine künftige Rolle im Team und die Hoffnung auf weitere Rennerfolge

(Motorsport-Total.com) - Frank Williams und Patrick Head treten kürzer - aber nur, was ihre Anteile am Williams-Team betrifft. Die beiden Formel-1-Urgesteine stoßen eine gewisse Anzahl ihrer Interessen am Formel-1-Rennstall ab, um dem Team den Börsengang zu ermöglichen. Als Rückzug auf Raten will man dies allerdings nicht verstanden wissen. Williams und Head stehen nämlich nach wie vor zu ihrer Rennmannschaft.

Titel-Bild zur News: Patrick Head (Teammitbesitzer)

Patrick Head wird dem Williams-Team auch in Zukunft beratend zur Seite stehen

Und dies soll zunächst auch so bleiben, wie Head am Rande eines Medienevents in London erläutert. Es habe sich halt eine entsprechende Gelegenheit ergeben, also habe man sich zum Verkauf der Anteile entschlossen. "Ich bin 65. Es schien eine gute Zeit zu sein, um etwas Kapital aus meinen Anteilen zu schlagen. Im Prinzip ist das die Motivation dahinter", wird Head von 'Autosport' zitiert.

Dem Motorsport und speziell der Formel 1 werde er weiterhin verbunden bleiben: "Ich habe die meiste Zeit meines Lebens in der Formel 1 verbracht. Für Frank ist diese Rennserie das Ein und Alles. Er wird noch so lange weitermachen, wie er fühlt, einen Beitrag zu Williams leisten zu können. Ich bin mir sicher: Das wird noch viele Jahre lang der Fall sein", meint Head. "Klar: Die Uhr dreht sich weiter."

"Frank und ich dachten vielleicht einmal, dass das für uns nicht so sein würde, aber letztendlich wird man sich der Wahrheit eben bewusst", hält der langjährige Technische Direktor des Williams-Teams fest. Er werde 2011 dennoch "zwischen sechs und acht" Rennen besuchen. "Ich mag es aber nicht, vor Ort zu sein und nur die Rolle des Zuschauers inne zu haben. Ich möchte dann schon etwas tun."

Und vor allem will der Brite seinen Rennstall wieder siegen sehen: "2004 gewannen wir unser bis dato letztes Rennen, 2003 fuhren wir zum letzten Mal ernsthaft um die Weltmeisterschaft. Das ist einfach schon zu lange her", findet Head und merkt an: "Wir haben den Anspruch, das Team wieder an die Spitze zu führen. Unsere Ressourcen, Anlagen und Ausrüstungen sind absolut konkurrenzfähig."

"Wir mögen im Hinblick auf die schiere Mitarbeiterzahl nicht so groß sein wie manche unserer Rivalen, aber es gibt keinen Grund, warum wir nicht wieder wettbewerbsfähig werden sollten", sagt Head. Ob dies schon mit dem FW33 gelingt, bleibt vorerst dahingestellt. "Ich bin recht zufrieden mit dem Auto", erklärt Head. "Es wird ein konkurrenzfähiges Fahrzeug sein - mit reichlich Entwicklungspotenzial."