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Haug verspricht künftig bessere Zuverlässigkeit
Mercedes-Sportchef Norbert Haug nimmt den gestrigen Motorwechsel auf seine Kappe, kündigt aber diesbezüglich eine Steigerung an
(Motorsport-Total.com) - Schon seit dem Europaauftakt im April in Imola hat McLaren-Mercedes das mit Abstand schnellste Auto der Formel 1, doch der Defektteufel verhinderte, dass Kimi Räikkönen in der Fahrer-WM jetzt überlegen führt. Stattdessen hat der "Iceman" fünf Rennen vor Schluss 24 Punkte Rückstand auf Fernando Alonso im Renault - und heute in Monza muss er nach einem weiteren Motorwechsel im Training trotz schnellster Zeit im Qualifying wieder nur als Elfter losfahren.

© xpb.cc
Norbert Haug musste gestern in Monza das nächste Motorenproblem erklären
"Es ist nicht Pech", gab Mercedes-Sportchef Norbert Haug gegenüber 'Premiere' zu. "Ich musste das leider schon öfter erklären: Wir waren in diesem einen Punkt, der sehr wichtig ist, nicht gut genug. Wir müssen uns da steigern. Wir haben enorm an Speed zugelegt, aber die Zuverlässigkeit ist noch nicht auf dem gleichen Niveau. Ich weiß, dass alle Mitarbeiter bei Mercedes-Benz in Brixworth Tag und Nacht arbeiten und das wirklich in den Griff bekommen wollen, aber noch sind wir nicht ganz so weit."#w1#
Der Deutsche verwies in diesem Zusammenhang auf die Steigerung, die seine Truppe seit vergangenem Jahr geschafft hat, als McLaren-Mercedes langsam und gleichzeitig unzuverlässig war. Erst mit dem MP4-19B ab Saisonhalbzeit wurde eine leichte Trendwende eingeleitet, und in den Wintertests etablierten sich die "Silberpfeile" dann erstmals seit fünf Jahren als ernstzunehmende Kraft in der Formel 1. Inzwischen ist das Paket zumindest in Sachen Speed das mit Abstand beste.
"Ich habe vor einiger Zeit versprochen, dass wir den Speed schaffen, dass wir wieder da sein werden", so Haug. "Das hat auch nicht jeder ganz ernst genommen, dass das in der Kürze der Zeit möglich ist. Jetzt verspreche ich, dass wir auch die Zuverlässigkeit hinbekommen. In dem Punkt haben wir Kritik verdient, ganz klar. Das ist Sport am Limit." Aber: "Man wird jetzt ein Team erleben, das den Kopf hoch trägt, angreift und versucht, das Beste daraus zu machen", kündigte er an.
Außerdem betonte Haug gestern, dass er den Grand Prix von Italien trotz der mäßigen Ausgangsposition noch keineswegs abgeschrieben hat: "Vielleicht sieht die Welt morgen schon wieder besser aus", gab er zu Protokoll. "Alles Schlechte hat auch etwas Gutes: Zum Glück konnten wir den Motor noch wechseln, zum Glück kann Kimi wenigstens fahren! Jetzt werden wir sehen, wie es weitergeht. Vielleicht können wir trotzdem ein respektables, gutes bis sogar sehr gutes Ergebnis erzielen."
Auch McLaren-Teamchef Ron Dennis rechnet insgeheim noch mit einer Überraschung: "Wir haben den Speed, um dennoch Erster und Zweiter zu werden", prophezeite der Brite. "Kimi muss jetzt erst einmal die erste Kurve heil überstehen, aber von dem Moment weg muss er voll angreifen. Ich denke, dass durchaus Möglichkeiten vorhanden sind, denn er hat einen sehr guten Speed und eine außergewöhnlich gute Strategie."

