Haug über schlechtestes Qualifying 2006 enttäuscht
Mit den Plätzen elf und 13 zeigte McLaren-Mercedes die schlechteste Vorstellung in einer Qualifikation in diesem Jahr
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zeigte sich nach der Qualifikation zum vorletzten Saison-Rennen in Suzuka im 'RTL'-Interview "absolut" enttäuscht: "Es ist unser schlechtestes Ergebnis in diesem Jahr. Wir waren ansonsten immer unter den ersten Zehn, meistens auch mit beiden Autos. Da gibt es keine Entschuldigung." Kimi Räikkönen war als Elfter der beste "Chrompfeil", Pedro de la Rosa wurde 13.

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Norbert Haug war mit der Vorstellung seines Teams alles andere als zufrieden
"Es war letztendlich nur eine halbe Sekunde, die uns vom besten Michelin-Fahrer getrennt hat", so der Deutsche weiter. "Aber wenn der Bridgestone-Reifen schon so überlegen ist wie hier, dann wollen wir es zumindest zum Ziel haben, das beste Michelin-Team zu sein. Das haben wir um eine halbe Sekunde nicht geschafft."#w1#
Man sei aus diesem Grund "für heute zu kritisieren". Doch was war der Grund für das schwache Abschneiden heute? "Wir haben eine andere Reifenwahl getroffen, vielleicht mag dies eine Erklärung sein. Aber das sollte grundsätzlich kein Handikap sein. Aber wie gesagt, diese halbe Sekunde hat gefehlt, deshalb legen wir außerhalb der Top 10, das ist nicht gut."
Die Reifenwahl bezeichnet Haug als "Das Schlechte an heute ist das Gute für morgen". "Hoffentlich können wir diesbezüglich unsere Strategie so optimieren. Auf der anderen Seite wissen wir, dass häufig der Zug bereits nach zehn Runden abgefahren ist. Da kann es zu Platz sieben bis neun schon Abstände von 30 oder 40 Sekunden geben, wenn es extrem läuft. Das ist ein großes Handikap."
Im Rennen geht Haug davon aus, dass man mit den im Qualifying schnelleren Michelin-Teams mithalten kann: "Natürlich kann man sagen, dass wenn man es in den Durchgang der letzten Zehn schafft, dass man dann über die Strategie noch weiter nach vorne kommen kann", fährt der Mercedes-Motorsportchef gegenüber 'Premiere' fort.
"Nun sind wir Elfter und müssen unsere Strategie optimieren, das ist der nicht geplante Vorteil. Man kann jedoch jetzt die Strategie frei wählen. Sicherlich wird man dann tendenziell länger fahren als die meisten davor. Aber wenn der Zug vorne abgefahren ist, dann hilft es auch nicht viel, wenn man im ersten Abschnitt des Rennens doppelt so lange fährt wie die Vorderen."
Dass Räikkönen wegen des bevorstehenden Wechsels zu Ferrari schon mit einem "roten Herz" fährt, glaubt der 53-Jährige nicht: "Das wäre komplett unfair und würde nicht unserem Stil entsprechen, jetzt zu sagen, dass er mit seinem Kopf schon irgendwo anders ist. Er hat eine leichte Erkältung, aber das ist keine Ausrede. Das macht ihm sicherlich auf die schnelle Runde nichts aus. Die Gesamtkombination war heute einfach nicht gut genug. Eine halbe Sekunde ist im Rennsport eine Welt."

