Haug relativiert Gerüchte um Räikkönen und Renault
Angeblich soll Renault an Kimi Räikkönen interessiert sein, doch Mercedes-Sportchef Haug hält von all diesen Spekulationen nicht viel
(Motorsport-Total.com/sid) - Ferrari, Renault oder doch McLaren-Mercedes - der Wechselpoker um Kimi Räikkönen geht in die nächste Runde. Nach dem Husarenritt von Bahrain, wo er vom letzten Startplatz noch auf Rang drei nach vorne fuhr, hat jetzt offenbar auch Renault die Jagd auf den "Iceman" eröffnet. Laut skandinavischer Medien wollen die Franzosen dem "Silberpfeil"-Piloten einen Zweijahresvertrag anbieten und dafür eine Gage von insgesamt 48 Millionen Euro zahlen.

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Wird sich Kimi Räikkönen nach dieser Saison einen neuen Arbeitgeber suchen?
"Ich nehme an, dass alle in Frage kommenden Teams durchgespielt werden - und Renault ist da nur ein weiteres in dieser Reihe", sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug nach dem Freien Training zum Grand Prix von Malaysia dem 'sid'. Haug bezog sich dabei auf den Hauptdarsteller selbst: "Fakt ist und bleibt, was Kimi zu diesem Thema sagt - und das ist, dass er für uns fährt und noch nichts für 2007 entschieden hat."#w1#
Tauschen Alonso und Räikkönen ihre Cockpits?
Das Interesse von Renault ist verständlich, schließlich verlässt Weltmeister Fernando Alonso das Team zum Saisonende und fährt 2007 für McLaren-Mercedes. Dort dürfte der Spanier trotz aller Dementis vermutlich in Räikkönens "Silberpfeil" sitzen. Gerüchte über einen Vorvertrag bei Ferrari hat Räikkönen indes zurückgewiesen: "Ich habe nirgends unterschrieben und konzentriere mich ganz auf meine Arbeit bei McLaren-Mercedes."
Die Finanzierung des Räikkönen-Coups soll für Renault kein Problem sein. Wie die Münchner 'Abendzeitung' berichtet, hat die Konzernspitze bei einem Treffen mit Teamchef Flavio Briatore angeblich schon die Millionen bewilligt, um den Transfer über die Bühne zu bringen. Auch der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Danner schließt nicht aus, dass Räikkönen im nächsten Jahr für Renault fährt, nicht allein wegen des Geldes: "Das schnellste Auto ist immer noch das beste Argument."
Räikkönens Manager waren bereits bei Toyota
Für den Fall, dass sich Räikkönen nicht nach rein sportlichen Gesichtspunkten entscheidet, scheint sogar ein Wechsel zu Toyota nicht unmöglich. Die Japaner haben mit knapp 400 Millionen Euro den größten Etat aller elf Rennställe, warten aber trotzdem seit dem Formel-1-Einstieg 2002 noch auf den ersten Sieg in der Königsklasse. Beim Saisonstart in Bahrain erlebte Toyota sogar ein Debakel: Ralf Schumacher wurde nur 14., sein Teamkollege Jarno Trulli kam nicht über Rang 16 hinaus.
Und noch immer hat Toyota den Grund für die Auftaktpleite nicht beseitigt, wie Ralf Schumacher in Malaysia bekannte: "Ich denke, jeder sieht, dass wir noch eine Menge Arbeit vor uns haben, bis wir siegfähig sind. Das Auto ist nicht einfach zu fahren, weil wir noch immer nicht die richtige Abstimmung zwischen Chassis und Reifen gefunden haben", sagte "Schumi II", für den Kuala Lumpur eigentlich kein schlechtes Pflaster ist: Dort feierte er 2002 seinen vierten von mittlerweile sechs Grand-Prix-Siegen.

