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Haug: "Nicht Usus, gut über andere zu reden"
Mercedes-Sportchef Norbert Haug kommentiert die jüngsten Entwicklungen in der Spionageaffäre und schätzt die Situation vor dem Qualifying ein
(Motorsport-Total.com/Premiere) - Frage: "Herr Haug, es hätte heute einen Fototermin aller vier in der Weltmeisterschaft führenden Fahrer bei Bernie Ecclestone geben sollen, aber Jean Todt will seine Fahrer nicht hinschicken. Was halten Sie davon?"
Norbert Haug: "Dann machen wir halt ein Dreierbild mit Bernie und den anderen beiden."

© xpb.cc
Norbert Haug wundert sich über die forschen Kommentare von Flavio Briatore
Frage: "Sie haben gestern schon vom Verursacherprinzip gesprochen. Wie erklären Sie sich, dass es jetzt zu solchen Scharmützeln kommt?"
Haug: "Ich habe davon gar nichts mitgekriegt und kann es auch gar nicht kommentieren. Ich habe mich um das Trainingsgeschehen gekümmert. Ich finde, wenn so ein Fototermin angefragt wird, dann muss es auch irgendwie zu machen sein, habe mich aber wie gesagt nicht damit beschäftigt."#w1#
Spannendes Qualifying wird erwartet
Frage: "Im dritten Freien Training war Felipe Massa Schnellster. Ist die Pole Position heute für McLaren-Mercedes möglich?"
Haug: "Ja, das denke ich schon. Es wird wie immer eng zugehen - und das ist das Wichtigste, der sportliche Wert. Ich kann jeden Zuschauer verstehen, der dieses politische Thema nicht so mag. Denen geht es ganz genauso wie wir. Ich kann aber nur wie gestern schon sagen, dass wir das Ganze nicht initiiert haben, sondern dass ein Mitarbeiter eines konkurrierenden Rennstalls offensichtlich Material weitergegeben hat an einen von uns, der suspendiert wurde. Wir kennen das Material nicht - und deshalb ist uns nichts vorzuwerfen. Aber ich wiederhole mich."
"Das Schwierige an der ganzen Sache ist, dass es jetzt natürlich ein Dauerthema ist. Jetzt müssen wir warten, bis die Berufungsverhandlung kommt. Hoffentlich schafft sie endgültige Klärung. Mir geht es um den Sport, unserem Team geht es um den Sport, und wer uns ein bisschen einschätzen kann, der weiß das auch."
Frage: "Ihr Kumpel Flavio Briatore mischt sich auch noch ein und ist auch noch auf Ferrari-Seite. Wie geht das denn?"
Haug: "Nein, das sehe ich nicht so. Was er gesagt hat, wenn ich das richtig gelesen habe, ist: 'SOLLTEN sie schuldig sein...' Wir sind aber nicht schuldig. Ob das hilfreich ist? Keine Ahnung. Wenn ein Team, das ich hoch schätze - und ich denke, wir werden doch durchaus hoch geschätzt -, ein derartiges Problem hätte, würde ich mich vermutlich hinstellen und sagen: 'Das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen!' Aber es ist vielleicht nicht so Usus in der Formel 1, dass man gut über andere redet. Ich finde trotzdem: a) Verursacherprinzip und b) im Zweifel für den Angeklagten."
Haug von der Unschuld überzeugt
"Ich denke, wir werden das auch in aller Deutlichkeit nachweisen. Wir haben die Fakten genannt und es ist gescheiter, sich auf das Sportliche zu konzentrieren. Wir wollen das allemal, aber ich denke, man kann uns einiges zugute halten - und sicherlich auch, dass wir nicht losziehen, um fremdes Material zu sichten und dann besser zu werden. Das ist nicht das, was wir tun. Ein Mitarbeiter hat das getan, aber nicht das Team, und ich glaube, die Differenzierung muss schon sein."
Frage: "Noch einmal zum Sportlichen: Mit den superweichen Reifen haben sie jetzt sehr stark ausgesehen. Haben Sie da die Möglichkeit, Ferrari im Qualifying zu schlagen?"
Haug: "Wir haben einen sehr guten ersten Sektor gehabt, danach war es eher mittelmäßig. Ich weiß noch nicht, was da los war, weil ich ja gerade beim Interview bin. Ich muss gleich mal nachschauen, ob da Verkehr war oder ob der Grip nachgelassen hat. Die Strecke ändert sich auch sehr schnell. Die Runde hat mit einem sehr starken ersten Sektor angefangen. Da dachte ich: 'So kann es weitergehen!'"
"Es ist so, dass wir nicht den hundertprozentig reinen Qualifikationsversuch machen an dieser Stelle. Man wird nachher sehen, ob welche mit mehr oder weniger Sprit gefahren sind. Es gibt aber drei Trainingssessions und ich denke, dass wir das Setup hinbekommen. Ich denke schon, dass wir eine Chance auf die ersten beiden Startreihen haben, und von da werden wir sehen, was Sache ist. Pole und erste Reihe oder Erster und Dritter wäre hier eine ganz tolle Ausgangsposition. Das versuchen wir zu erreichen."

