• 19.12.2008 15:30

  • von Stefan Ziegler

Haug: "Motorsport sorgt für Umsatz"

Mercedes-Sportchef Norbert Haug sieht den Motorsport als optimalen Werbeträger, der außerdem Geld in die Kassen des Unternehmens spült

(Motorsport-Total.com) - Derzeit stehen vor allem die hohen Kosten der Formel-1-Rennställe im Fokus der Aufmerksamkeit, musste doch das Honda-Team vor wenigen Tagen dicht machen und den Rennbetrieb einstellen. Die in der Formel 1 engagierten Rennställe machen sich daher intensiv Gedanken darüber, wie man die Budgets nach unten und das Spektakel zurück auf die Strecke bringen kann. Ein Verzicht auf die Formel 1 kommt bei den meisten Wettbewerbern nicht in Frage: Motorsport ist hervorragendes Marketing.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug (Mercedes-Motorsportchef)

Marketing: Lewis Hamilton und Mika Häkkinen als Botschafter für Mercedes

"Ein Motorsportengagement soll mit dafür sorgen, dass es mehr Arbeit in den Werken gibt. Das ist ein Animationsinstrument und die Faszination ist noch da. Die überwiegende Zahl der Autofahrer interessiert sich auch für Motorsport", erläuterte Mercedes-Sportchef Norbert Haug gegenüber der 'Frankfurter Rundschau'. Am prominentesten ist Mercedes in der DTM und gemeinsam mit McLaren in der Formel 1 vertreten.#w1#

"Es ist ja nicht so, dass das Rennteam den Kollegen in der Firma das Geld wegnimmt. Unser Engagement ist keine Geldverschwendungsmaschine, sondern ein Werbeinstrument zur Darstellung unserer Wettbewerbsfähigkeit", meinte Haug und fühlte sich durch die Rückmeldung der Verbraucher bestätigt: "Unsere Kunden sehen das auch so." Trotzdem stehen die hohen Ausgaben für den Motorsport in der Kritik.

Dabei hat ein Team wie McLaren-Mercedes zum Teil keine Wahl, will es Motorsport auf einem wettbewerbsfähigen und erfolgreichen Niveau betreiben. "Wenn es erlaubt ist, muss man mitmachen, sonst ist man nicht konkurrenzfähig", sagte Haug und unterstrich seine Aussage mit einem Beispiel: "Wenn 30.000 Test-Kilometer möglich sind und sie fahren nur 10.000, dann verlieren sie die Rennen."

"Die Formel 1 ist nicht nur Brumm-Brumm am Sonntagnachmittag", bemerkte Haug abschließend. "Rennsport schafft auch Arbeitsplätze. Motorsport sorgt für Umsatz, und das nicht nur an den Rennstrecken. Die Formel 1 hilft, eine Marke zu promoten und sie hilft nachweislich, Autos zu verkaufen. Gebot der Stunde ist, möglichst kritisch alle Ausgaben unter die Lupe zu nehmen und Kosten zu senken - und genau das tun wir."