Haug lehnt Laudas DTM-Vorschlag ab

Niki Lauda wünscht sich, dass die Formel-1-Stars an freien Wochenenden DTM fahren, doch Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält das für unmöglich

(Motorsport-Total.com) - Wegen des Testverbots während der Saison und wegen des auf 17 WM-Läufe verkürzten Rennkalenders werden die Formel-1-Stars 2009 so viel Freizeit haben wie schon lange nicht mehr. Grund genug für einen unkonventionellen Vorschlag: Die topverdienenden Herren sollen doch gefälligst an freien Wochenenden DTM (Weitere Informationen über die DTM: Hier klicken!) fahren und dort die Fans begeistern, findet Niki Lauda.

Titel-Bild zur News: Haug und Lauda

Mercedes-Sportchef Norbert Haug hält nichts von Niki Laudas DTM-Vorschlag

Eine nette Idee, aber in der Praxis nicht umsetzbar, kontert Norbert Haug auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com': "Ich halte das für unrealistisch. Schön wär's, wenn sich so etwas arrangieren ließe, aber das ist leider ein Traum", so der Mercedes-Sportchef, der sowohl in der Formel 1 wie auch in der DTM für seinen Arbeitgeber am Kommandostand sitzt und damit zum ganz kleinen Kreis jener Menschen zählt, die mit beiden Rennserien um die Welt reisen.#w1#

"Das ist eine ganze Menge Belastung", betont der 56-Jährige, der Verständnis für die Fahrer zeigt, die sich ein solches Doppelprogramm nicht vorstellen können: "In diesem Hochleistungssport ist das einfach nicht mehr möglich. Nun kann man sagen, Jackie Stewart ist auch Ford Capri gefahren, aber da kann man davon ausgehen, dass die Belastung eine geringere war. In diesen beiden Serien wird absolut spezifisch am Limit gefahren."

Mercedes-Werksfahrer Ralf Schumacher kann das bestätigen: "Die beiden Fahrzeuge unterscheiden sich gravierend im Fahrstil. Das Risiko für die Fahrer wäre viel zu hoch, dass man irgendwo in die falsche Richtung geht und nachher auch Probleme hat, wenn man wieder in das andere Auto einsteigt." Im Klartext: Wechselt man vom Formel 1 in den Tourenwagen, könnte man die Formel-1-Schärfe verlieren - und umgekehrt. Am Ende baut man dann in beiden Serien ab...

Schumacher kann dies gut beurteilen, denn der Bruder von Rekordweltmeister Michael fährt seit Anfang 2008 DTM. Sein Wechsel ist ein weiterer Beweis für das Standing der Tourenwagenserie im Formel-1-Paddock: "Sie werden keinen Formel-1-Fahrer hören, der geringschätzig über die DTM redet - ganz im Gegenteil. Ich bin sicher, dass zwei Drittel des Feldes die DTM gucken, wann immer sie können. Das wird hoch geschätzt", unterstreicht Haug abschließend.